Mutares nutzt den Jahresendspurt für einen weiteren Exit und liefert damit genau das, was Anleger und Analysten zum Abschluss von 2025 erwartet hatten. Mit dem Verkauf der Beteiligung Conexus an einen strategischen Käufer zeigt das Münchener Beteiligungshaus erneut, dass sein „Buy, Improve & Sell“-Modell auch in einem schwierigen Umfeld funktioniert. Spannend ist vor allem, welche Signale der Deal für Cash-Zufluss, Dividendenfantasie und die künftige Deal-Pipeline sendet.

Die Fakten zum Conexus-Exit

Mutares hat einen Kaufvertrag (Signing) zur Veräußerung von Conexus S.p.A. an die ATS – Advance Technologies System S.r.l. unterzeichnet, eine Tochter der Maximum Return System Group. Der Vollzug (Closing) wird im ersten Quartal 2026 erwartet und steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Freigaben, insbesondere der italienischen „Golden Power“-Regulierung.

Conexus war für Mutares ein klassischer Turnaround-Fall im Segment „Infrastructure & Special Industry“:

  • Umsatz 2024: rund 104 Mio. Euro
  • EBITDA 2024: rund 8 Mio. Euro
  • Übernahme durch Mutares: 2022
  • Schwerpunkt: Dienstleistungen für Energieinfrastrukturen in Italien
  • Ausbau unter Mutares: Erweiterung in Rechenzentren und private Netzwerkanbindungen

Damit schließt der Exit eine zweijährige Restrukturierungs- und Wachstumsphase ab. Laut CIO Johannes Laumann wurden die beim Einstieg definierten Exit-Ziele erreicht. Über den konkreten Kaufpreis wurde – wie üblich – Stillschweigen vereinbart, klar ist aber: Der Deal bringt frische Liquidität und stärkt die Investitionskraft für das kommende Geschäftsjahr.

Bestätigung des Geschäftsmodells

Der Verkauf von Conexus reiht sich in eine auffallend aktive Transaktionsphase bei Mutares ein. Zuvor hatte die Gesellschaft bereits Transaktionsmeldungen in den Bereichen Automotive (HSR/HST) und Energie (Gas Solutions von Wärtsilä) vorgelegt. Das aktuelle Signing unterstreicht, dass das Management die „Harvesting“-Phase im Portfoliozyklus konsequent umsetzt.

Für den Markt ist vor allem zweierlei wichtig:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Mutares?

  • Mutares liefert Exits im erwarteten Zeitfenster („on time“) und stützt damit den eigenen Track Record.
  • Der Käufer ist ein strategischer Investor – ein Signal, dass die operative Sanierung von Conexus offenbar Substanz hat, da industrielle Käufer in der Regel besonders gründlich prüfen.

Marktbeobachter werten die Transaktion daher als Beleg, dass Mutares auch in einem herausfordernden makroökonomischen Umfeld Portfoliounternehmen erfolgreich weiterreichen kann.

Kursreaktion und Kennzahlen

An der Börse fiel die Reaktion zunächst moderat aus. In einem insgesamt dünnen Jahresendhandel legte die Aktie gestern leicht zu und notiert heute um 30,00 Euro. Damit bestätigt der Markt die Nachricht, ohne in Euphorie zu verfallen.

Ein Blick auf zentrale Kennziffern ordnet die Lage ein:

  • Kurs heute: 30,00 Euro (gestern: 29,75 Euro)
  • Performance 30 Tage: +8,50 %
  • Seit Jahresanfang: +11,94 %
  • Abstand zum 52‑Wochen-Tief (24,15 Euro): +24,22 %
  • Abstand zum 52‑Wochen-Hoch (46,00 Euro): rund –35 %

Der Titel hat sich also klar vom Jahrestief gelöst, bleibt aber deutlich unter dem Hoch. Technisch gesehen bewegt sich der Kurs mit rund 7,6 % über dem 50‑Tage-Durchschnitt (27,87 Euro), während der 200‑Tage-Durchschnitt bei 30,50 Euro nur knapp oberhalb liegt. Das passt zum Bild einer Erholung, die noch nicht vollständig durch ist. Der RSI von 37,3 signalisiert dabei keinen überhitzten Markt, sondern eher eine neutrale bis leicht zurückhaltende Stimmung.

Bedeutung für Dividende und Ausblick

Mit Blick nach vorn rücken zwei Aspekte in den Vordergrund:

  1. Closing-Risiko und Zeitplan
    Entscheidend wird sein, dass die italienischen Behörden – insbesondere im Rahmen der „Golden Power“-Regeln – grünes Licht geben. Erst mit dem Closing im ersten Quartal 2026 wird der Nettoeffekt der Transaktion in den Büchern sichtbar.

  2. Dividendenfähigkeit und Cash-Basis
    Mutares ist bekannt für eine partizipative Ausschüttungspolitik. Jeder erfolgreiche Exit stärkt die Grundlage für Dividendenentscheidungen zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Der Conexus-Deal liefert hier ein weiteres Argument, auch wenn genaue Effekte ohne veröffentlichte Kaufpreisdaten offenbleiben.

Unterm Strich stützt der Exit sowohl die operative als auch die kapitalmarktrelevante Story von Mutares: Das Portfolio wird planmäßig abgearbeitet, der Cash-Inflow wächst, und der Kurs stabilisiert sich oberhalb wichtiger Unterstützungszonen. Sollte das Closing wie erwartet im ersten Quartal 2026 erfolgen, hätte Mutares einen weiteren belastbaren Baustein im Track Record – mit potenziell positiver Wirkung auf künftige Deals, die Bewertung und die Ausschüttungspolitik.

Mutares-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Mutares-Analyse vom 30. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Mutares-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Mutares-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 30. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Mutares: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...