Der iShares MSCI World ETF (URTH) beendet das Börsenjahr 2025 mit einem beeindruckenden Plus von über 22 Prozent und notiert nahe seinem Allzeithoch. Doch der Name trügt: Statt einer ausgewogenen globalen Streuung kaufen sich Anleger faktisch eine massive Wette auf den US-Technologiesektor ein. Ist diese einseitige Ausrichtung für 2026 noch tragfähig oder droht eine Überhitzung?

Gefährliche Konzentration

Offiziell bildet der Fonds die Entwicklung von 23 Industrieländern ab, doch die Realität im Portfolio sieht anders aus. Die Vereinigten Staaten dominieren mit einer Gewichtung von 70 bis 75 Prozent das Geschehen so stark, dass globale Diversifikation kaum noch stattfindet. Besonders deutlich wird das Klumpenrisiko an der Spitze: Die zehn größten Positionen machen allein über 27 Prozent des gesamten Fondsvolumens aus.

Nvidia fungierte 2025 mit einem Anteil von rund 5,5 Prozent als primärer Kurstreiber, gefolgt von den Tech-Schwergewichten Apple und Microsoft. JPMorgan Chase bildet als einziger Finanztitel in den Top 10 die Ausnahme in einer ansonsten von Technologie und Kommunikation dominierten Spitzengruppe. Der Sektor "Information Technology" macht fast 30 Prozent des Fonds aus. Damit hängt das Wohl und Wehe des ETFs fast vollständig an der Performance der "Magnificent Seven".

Bewertungssorgen trotz Rally

Der Kurs von rund 187 US-Dollar spiegelt die erfolgreiche Jahresendrally wider, die durch eine stabile Neugewichtung des Index im November begünstigt wurde. Doch Analysten warnen vor den hohen Bewertungen. Das Shiller-KGV des S&P 500 – dem wichtigsten Einflussfaktor für diesen ETF – nähert sich historischen Höchstständen.

Jetzt noch einsteigen? Was Anleger beim MSCI World ETF beachten sollten...

Investoren stehen vor einem Dilemma: Die KI-getriebenen Gewinnerwartungen haben die Kurse getrieben, doch die Luft wird dünner. Ende Dezember zeichnete sich bereits eine leichte Rotation in defensivere Sektoren ab, während sich das Volumen um das aktuelle Preisniveau stabilisierte.

Konkurrenzvergleich offenbart Schwächen

Obwohl der iShares MSCI World solide ablieferte, zeigt der Blick auf die Wettbewerber Nuancen. Der breiter gefasste iShares MSCI ACWI, der auch Schwellenländer (Emerging Markets) beinhaltet, übertraf den MSCI World 2025 leicht mit einer Rendite von 23,2 Prozent. Grund hierfür war eine Erholung spezifischer Large-Cap-Werte in den Schwellenländern, die im URTH fehlen.

Zudem fällt die Kostenstruktur ins Gewicht: Mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,24 Prozent ist der iShares-Fonds deutlich teurer als etwa der Vanguard Total World Stock (VT) mit 0,06 Prozent. Wer den ETF hält, zahlt also einen Aufpreis für den bewussten Ausschluss von Schwellenländern und Small Caps.

Ausblick: Januar wird die Richtung weisen

Für die weitere Entwicklung sind nun konkrete Datenpunkte entscheidend. Technisch fungiert die Marke von 188 US-Dollar als unmittelbarer Widerstand; ein nachhaltiger Ausbruch darüber würde den Bullenmarkt bestätigen. Fundamental richtet sich der Fokus auf die Berichtssaison ab Mitte Januar. Aufgrund der hohen Konzentration könnten schon leichte Gewinnenttäuschungen bei den großen US-Tech-Werten zu überproportionalen Rücksetzern führen. Zudem sollten Anleger den US-Dollar im Blick behalten, da Währungsschwankungen das restliche 30-Prozent-Portfolio direkt beeinflussen.

MSCI World ETF: Kaufen oder verkaufen?! Neue MSCI World ETF-Analyse vom 31. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten MSCI World ETF-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für MSCI World ETF-Investoren. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 31. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

MSCI World ETF: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...