Der schwedische Rüstungskonzern MilDef AB steckt in einem widersprüchlichen Marktumfeld. Während die Auftragseingänge im Verteidigungssektor Rekordniveaus erreichen, trüben Lieferverzögerungen und eine Gewinnwarnung die Stimmung bei Investoren.

Gewinnschock im zweiten Quartal

Die Zahlen für Q2 2025 zeigen ein gespaltenes Bild: Der Umsatz stieg zwar auf 383,3 Millionen SEK, doch der Nettogewinn brach um 61 Prozent auf nur noch 9,2 Millionen SEK ein. Damit sank der Gewinn je Aktie (EPS) von 0,58 SEK im Vorjahr auf 0,20 SEK.

Hauptgrund für die Enttäuschung waren verschobene Großlieferungen aus dem zweiten ins dritte Quartal. Das Management betont, solche Verschiebungen seien in der Rüstungsbranche nicht ungewöhnlich.

Börse reagiert mit Verärgerung

Die Märkte quittierten die Entwicklung mit Abverkäufen. Der gemeldete EPS verfehlte die Analystenschätzungen um satte 67 Prozent. Seit dem 22. Juli positioniert sich sogar ein erstes bekanntes Leerverkäufer-Team gegen den Titel.

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Die Reaktion der Analysten fiel gemischt aus:

  • SEB und Pareto Securities senkten ihre Kursziele, hielten aber an "Buy"-Einstufungen fest
  • DNB Carnegie zeigte sich optimistischer für die zweite Jahreshälfte

Lichtblick: Historische Auftragslage

Doch gibt es auch positive Signale? Der Auftragseingang des IT-Spezialisten für Militärtechnik hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt – auf rekordverdächtige 878 Millionen SEK.

Der Auftragsbestand beläuft sich mittlerweile auf 1,5 Milliarden SEK, die größtenteils in der zweiten Jahreshälfte abgearbeitet werden sollen. Treiber sind Großaufträge von Kunden wie der schwedischen Beschaffungsbehörde FMV und Kongsberg Defence & Aerospace.

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