MicroStrategy Aktie: Indexrisiko wächst
MicroStrategy steht überraschend im Mittelpunkt einer Grundsatzdebatte der Indexanbieter. MSCI prüft, ob Unternehmen mit sehr hohen Krypto-Beständen künftig aus wichtigen Indizes fliegen sollen – genau das Kernmodell von MicroStrategy. Für die Aktie könnte das Milliardenabflüsse aus passiven Fonds bedeuten und die ohnehin schwache Kursentwicklung weiter belasten.
MSCI zielt auf „Krypto-Proxies“
Auslöser der Unruhe ist eine neue Konsultation von MSCI zum Thema „Index Purity“. Der Indexanbieter diskutiert, Unternehmen auszuschließen, deren Bilanz zu mehr als 50 % aus digitalen Assets besteht – also faktisch Aktien, die als Stellvertreter für Bitcoin gehandelt werden.
MicroStrategy wäre von einer solchen Regel direkt betroffen. Das Unternehmen nutzt seit Jahren seine Bilanz, um massiv Bitcoin zu akkumulieren, und hat damit sein Profil vom klassischen Softwaretitel hin zu einem de-facto-Krypto-Vehikel verschoben.
JPMorgan beziffert die möglichen Folgen einer MSCI-Exklusion auf rund 2,8 Milliarden US‑Dollar an erzwungenen Verkäufen durch Fonds, die MSCI-Indizes nachbilden. Sollte MSCI damit einen Branchenstandard setzen und weitere Indexanbieter nachziehen, könnten sich die geschätzten Abflüsse laut den Berechnungen auf bis zu 8,8 Milliarden US‑Dollar summieren.
Die Konsultationsfrist läuft bis zum 31. Dezember 2025, eine Entscheidung wird für den 15. Januar 2026 erwartet. Eine Umsetzung in den Indizes könnte bereits im Februar folgen – der zeitliche Rahmen ist also eng gesteckt.
Starke Bitcoin-Bindung, frische Verwässerung
Trotz des Indexdrucks legte die Aktie am Freitag deutlich zu. Rückenwind kam von einer Stabilisierung des Bitcoin-Kurses, an den MicroStrategy operativ wie psychologisch eng gekoppelt ist. Parallel dazu wirkt jedoch eine frische Kapitalmaßnahme nach.
In der laufenden Woche hatte das Unternehmen den Kauf von weiteren 10.645 Bitcoins im Volumen von rund 980 Millionen US‑Dollar gemeldet. Finanziert wurde dies über die Ausgabe neuer Aktien. Diese Verwässerung war einer der Gründe dafür, dass der Kurs deutlich unter seinen Hochs des Jahres 2024 notiert und nun rund 65 % unter dem 52‑Wochen-Hoch liegt. Am Freitag schloss die Aktie bei 140,95 Euro, was einer Erholung von 4,41 % auf Wochensicht aber einem Minus von 6,35 % entspricht.
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Auf der anderen Seite steht ein sehr optimistisches Szenario für den Basiswert: Citigroup sieht Bitcoin im Basisszenario in den kommenden zwölf Monaten bei 143.000 US‑Dollar. Da die Bewertung von MicroStrategy in hohem Maß von der Entwicklung des Bitcoin-Preises abhängt, stützte diese Prognose die Aktie und dürfte den Kursanstieg zum Wochenausklang mit begünstigt haben.
Wer ist besonders betroffen?
Die MSCI-Konsultation betrifft nicht nur MicroStrategy. Genannt werden auch Bitcoin-Miner wie Riot und MARA Holdings, die ebenfalls als Krypto-nahe Aktien gelten. Unternehmen wie Coinbase gelten dagegen als robuster gegenüber der geplanten 50‑Prozent-Grenze, weil ihre eigenen Krypto-Bestände typischerweise unter dieser Schwelle liegen.
MicroStrategy ist allerdings besonders exponiert, weil das Geschäftsmodell bewusst auf das Konzept einer „Digital Asset Treasury“ ausgerichtet wurde: Das Unternehmen nutzt Eigenkapital und Fremdkapital, um Bitcoin auf die Bilanz zu nehmen und so den Hebel auf Krypto-Zyklen zu maximieren. In Phasen steigender Kurse hat das die Rendite der Aktie stark verstärkt – nun rückt genau diese Struktur in den Fokus der Indexregeln.
Historische Erfahrungen mit Indexausschlüssen zeigen meist kurzfristig deutliche Schwankungen und sinkende Liquidität. Befürworter der MicroStrategy-Story argumentieren jedoch, dass das Handelsvolumen ohnehin stark von aktiven, Krypto-affinen Investoren geprägt sei und passive MSCI-Ströme daher langfristig weniger entscheidend sein könnten. Sicher ist: Der Markt preist bereits einen Aufschlag für dieses neue Indexrisiko ein, was sich auch in der zunehmenden Entkopplung von der reinen Bitcoin-Preisbewegung in den vergangenen Wochen widerspiegelt.
Ausblick: Zwei Termine im Fokus
In den kommenden Wochen stehen zwei Eckdaten im Zentrum. Zunächst laufen am 26. Dezember Bitcoin-Optionen im Wert von rund 23 Milliarden US‑Dollar aus. Das kann die Volatilität des Basiswerts rund um die Feiertage deutlich erhöhen – und damit auch die Schwankungen der MicroStrategy-Aktie verstärken.
Entscheidender für die mittel- bis langfristige Perspektive bleibt jedoch der 15. Januar 2026. Bis zu diesem Datum will MSCI seine Entscheidung zur angedachten Neuregelung bekannt geben. Fällt die Wahl auf einen harten Ausschluss von Krypto-Proxies aus den Indizes, würden die erwarteten Milliardenabflüsse konkret und könnten kurzfristig weiteren Druck erzeugen; bleibt MSCI bei der alten Methodik, wäre das dagegen ein wichtiges Entlastungssignal für den Titel.
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