Die Zahlen sind atemberaubend - doch der Kurs erzählt eine andere Geschichte. MicroStrategy, das sich selbst zur "weltweit ersten Bitcoin-Treasury-Gesellschaft" umgetauft hat, lieferte im dritten Quartal einen spektakulären Gewinnsprung. Während der Software-Riese früher mit operativen Verlusten kämpfte, spült die Bitcoin-Strategie jetzt Milliarden in die Kasse. Doch können die Krypto-Gewinne den dramatischen Kursverfall der Aktie stoppen?

Rekordgewinn durch Bitcoin-Boom

Die Überraschung war perfekt: Statt des erwarteten Verlusts von 0,10 US-Dollar pro Aktie meldete MicroStrategy einen bereinigten Gewinn von 8,42 US-Dollar. Verantwortlich für diese sensationelle Wende ist allein die massive Bitcoin-Position des Unternehmens. Mit 640.808 Bitcoins im Tresor, die insgesamt 47,44 Milliarden US-Dollar kosteten, generierte die Kryptowährung allein in diesem Jahr bereits 12,9 Milliarden US-Dollar an Wertzuwachs.

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Der operative Gewinn von 3,9 Milliarden US-Dollar markiert eine dramatische Kehrtwende gegenüber dem operativen Verlust von 432,6 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal. Selbst das Kerngeschäft mit Unternehmenssoftware lieferte mit 128,7 Millionen US-Dollar Umsatz eine Überraschung - die Analysten hatten nur 116,7 Millionen US-Dollar erwartet.

Milliarden-Offensive am Kapitalmarkt

MicroStrategys aggressive Bitcoin-Strategie wird durch eine beispiellose Kapitalmarktaktivität finanziert. Im laufenden Jahr sammelte das Unternehmen bereits 20 Milliarden US-Dollar durch verschiedene Wertpapieremissionen ein - von Vorzugsaktien bis zu wandelbaren Anleihen. Mit über 3 Prozent aller jemals geschürften Bitcoins festigt MicroStrategy seine Position als größter corporate Bitcoin-Halter weltweit.

Executive Chairman Michael Saylor betont die Skalierbarkeit des Modells: "Wir haben über 71 Milliarden US-Dollar an transparenter, skalierbarer und homogener Sicherheiten aufgebaut." Die Vorzugsaktien der STRC-Serie wurden jüngst mit einer attraktiven Dividendenrendite von 10,50 Prozent ausgestattet.

Ambitionierte Ziele trotz Kursdelle

Das Management hält an seinen ambitionierten Zielen für 2025 fest und projiziert einen operativen Gewinn von 34 Milliarden US-Dollar bei einem Nettoergebnis von 24 Milliarden US-Dollar. Diese Prognosen basieren auf einer mutigen Annahme: Bitcoin soll bis Jahresende auf 150.000 US-Dollar steigen - ein gewaltiger Sprung vom aktuellen Niveau um 95.000-98.000 US-Dollar.

Doch die Realität sieht anders aus: Während die Bilanz glänzt, zeigt der Aktienkurs ein düsteres Bild. Die Aktie notiert bei 175,65 Euro und hat binnen einer Woche 15 Prozent und binnen eines Monats fast 30 Prozent verloren. Seit Jahresanfang brach der Wert um fast 40 Prozent ein.

Die große Diskrepanz

Wie kann ein Unternehmen mit derartigen Gewinnzahlen derart unter Druck geraten? CFO Andrew Kang gibt die Antwort: "Unsere Ergebnisse sind extrem sensibel gegenüber Änderungen des Bitcoin-Preises." Genau hier liegt das Problem: Jeder Rücksetzer bei Bitcoin trifft MicroStrategy doppelt - sowohl in der Bilanz als auch an der Börse.

Trotz der aktuellen Turbulenzen bleibt Saylor überzeugt: "Es gibt für mich keinen Zweifel, dass Bitcoin innerhalb eines Jahrzehnts die Marktkapitalisierung von Gold übersteigen wird." Das Unternehmen nutzt Kursschwächen weiterhin für zusätzliche Bitcoin-Käufe.

Die Frage bleibt: Ist MicroStrategy ein genialer Pionier der digitalen Vermögensverwaltung - oder ein hochriskantes Spekulationsvehikel, dessen Schicksal an der Volatilität einer einzelnen Kryptowährung hängt? Die Quartalszahlen glänzen, doch der Aktienkurs spricht eine deutliche Warnung.

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