Microsoft stellt seine KI-Strategie neu auf – und zwar direkt an der Spitze. CEO Satya Nadella greift persönlich in die Entwicklung von Copilot ein und ordnet intern die Verantwortlichkeiten neu. Gleichzeitig bleibt die Investmentbank Wedbush trotz dieser Baustellen klar positiv für die Aktie. Wie passt dieser Mix aus operativem Druck und anhaltendem Optimismus zusammen?

Nadella übernimmt das KI-Steuer

Laut internen Berichten hat Nadella faktisch die Rolle des zentralen Produktchefs für Künstliche Intelligenz übernommen. Er ist inzwischen regelmäßiger Teilnehmer eines internen Teams-Kanals mit rund 100 leitenden Ingenieuren und schaltet sich ein, wenn KI-Funktionen aus seiner Sicht nicht liefern.

Besonders deutlich wurde er beim Thema Copilot-Anbindung an Gmail und Outlook. In einer internen E-Mail stellte Nadella klar, dass diese Funktionen „zum größten Teil nicht wirklich funktionieren“ – vor allem im Vergleich zu den jüngsten Fortschritten von Googles Gemini.

Die neuen Schwerpunkte in der KI-Führung bei Microsoft:

  • Nadella delegiert andere Aufgaben, um sich stärker auf KI zu konzentrieren
  • Der CEO rekrutiert persönlich Schlüsselpersonal für KI-Projekte
  • Für Top-Talente werden außergewöhnlich hohe Vergütungspakete genehmigt, um gegen OpenAI und Google DeepMind zu bestehen
  • Die direkte CEO-Steuerung signalisiert: Die aktuelle KI-Phase ist für Microsoft strategisch entscheidend

Damit macht der Konzern deutlich, dass Copilot und die dahinterliegende Plattform nicht nur ein weiteres Produkt, sondern ein Kernbaustein der zukünftigen Unternehmensentwicklung sind.

Wedbush bleibt klar optimistisch

Trotz der internen Probleme bei Copilot hält Wedbush-Analyst Daniel Ives an seinem „Outperform“-Votum fest. Er sieht den Markt zu vorsichtig, was die Wachstumsaussichten der Azure-Cloud bis 2026 angeht.

Nach seiner Einschätzung dürfte Microsoft die Skeptiker mit KI-getriebenem Wachstum widerlegen. Die hohe Investitionsintensität in KI-Infrastruktur sorgt zwar für Diskussionen, wird von Ives aber als notwendige Vorlage für die nächste Wachstumsphase eingeordnet.

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Die Aktie zeigt sich in diesem Umfeld stabil: Über zwölf Monate liegt der Titel leicht im Minus, notiert aber mit gut 28 % Abstand klar über dem 52‑Wochentief und rund 12 % unter dem Hoch. Das signalisiert eine gewisse Konsolidierung nach einer starken Phase, aber keinen grundlegenden Vertrauensverlust.

Rückenwind vom Gesamtmarkt

An der Wall Street herrscht zum Jahresende freundliche Stimmung. Dow Jones und S&P 500 markierten an Heiligabend neue Rekordstände. Diese sogenannte „Santa-Claus-Rally“ stützt vor allem große Technologiewerte – davon profitiert auch Microsoft.

Mit einer Marktkapitalisierung nahe 3,6 Billionen US‑Dollar gehört der Konzern zu den Schwergewichten im Index. Das Cloud-Geschäft Azure wächst weiterhin mit rund 40 % pro Jahr, wobei KI-Dienste einen bedeutenden Teil dieses Zuwachses ausmachen. Genau hier setzt die Hoffnung an: Gelingt es, Copilot und andere KI-Funktionen breiter zu etablieren, könnte Azure der zentrale Wachstumstreiber der nächsten Jahre bleiben.

Copilot bleibt Problemzone

Dass Nadella so tief ins operative Geschäft rund um Copilot einsteigt, zeigt allerdings auch die Schwachstellen. Die Akzeptanz der KI-Assistenten im Markt bleibt hinter den Erwartungen zurück, während die Investitionen in Infrastruktur und Entwicklung hoch sind.

Die Verbindung zu Diensten wie Gmail und Outlook läuft technisch noch nicht so reibungslos, wie es der Konzern selbst erwartet. Gleichzeitig erhöht der Wettbewerb durch Googles Gemini den Druck, beim Funktionsumfang und bei der Nutzererfahrung nachzulegen.

Für Anleger entscheidend ist, ob die verschärfte Führung und der Fokus auf Ausführung zu einer besseren Nutzung von Copilot führen. Nur dann können sich die hohen KI-Ausgaben in Form von höheren Umsätzen und Margen rechtfertigen.

Dividende und Investitionen im Gleichgewicht

Trotz der aggressiven KI-Offensive hält Microsoft an seiner Politik der Kapitalrückführung fest. Am 2. Dezember 2025 kündigte das Unternehmen eine Quartalsdividende von 0,91 US‑Dollar je Aktie an, zahlbar am 12. März 2026 an Aktionäre, die am 19. Februar 2026 im Register stehen.

Im Geschäftsjahr 2025 zahlte Microsoft insgesamt 24,08 Milliarden US‑Dollar an Dividenden aus und ist damit das S&P‑500-Unternehmen mit den höchsten absoluten Dividendenzahlungen. Gleichzeitig fließen Milliardenbeträge in Rechenzentren, KI-Chips und Softwareentwicklung.

Damit steht die Microsoft-Aktie zum Jahreswechsel 2025/26 an einem klaren Schnittpunkt: Auf der einen Seite hohe, laufende Ausschüttungen an die Anteilseigner, auf der anderen Seite ein massiver Kapitaleinsatz in KI, der sich vor allem über Azure und Copilot bezahlt machen soll. Wie erfolgreich Nadellas direkter Eingriff in die Produktentwicklung ist, dürfte sich spürbar in den Wachstumszahlen der Cloud- und KI-Umsätze des Jahres 2026 widerspiegeln.

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