Die Micron-Aktie jagt von Rekord zu Rekord – und das Tempo nimmt weiter zu. Nach einer Welle bullisher Analystenstimmen kletterte der Kurs auf rund 250 Dollar, ein Plus von 186 Prozent seit Jahresbeginn. Doch während die Wall Street ihre Kursziele nach oben schraubt, fragen sich Anleger: Ist das erst der Anfang einer neuen Ära oder der finale Höhepunkt eines überhitzten Hypes?

Wall Street schraubt Erwartungen dramatisch nach oben

Am 14. November setzte Morgan Stanley ein Ausrufezeichen: Analyst Joseph Moore hob sein Kursziel von 220 auf 325 Dollar an – der höchste Wert auf dem Street. Seine Begründung: „Die Aktie hat das Aufwärtspotenzial, das noch kommt, noch nicht eingepreist." Das neue Ziel signalisiert rund 40 Prozent Luft nach oben.

Kurz zuvor hatte bereits Wells Fargo nachgelegt und das Kursziel auf 300 Dollar erhöht. Nach Treffen mit CEO Sanjay Mehrotra und dem Produktionschef lobten die Analysten die "starke Umsetzung, Wettbewerbsposition und positive Branchendynamik". Was treibt diese Euphorie?

KI-Boom und Speicher-Knappheit befeuern die Rally

Der Schlüssel liegt in der Speicherknappheit – insbesondere bei hochmodernem HBM3E-Speicher, der für KI-Beschleuniger unverzichtbar ist. Als Samsung kürzlich eine 60-prozentige Preiserhöhung für DDR5-Verträge ankündigte und auf globale Engpässe verwies, wurde klar: Die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich.

Micron profitiert gleich mehrfach:

  • Vollständig ausverkaufte Produktion für 2025 im HBM-Segment
  • Lieferant für NVIDIAs nächste "Blackwell"-Generation nach bestandener Qualitätsprüfung
  • Marktexplosion erwartet: HBM-Segment soll von 30 Milliarden Dollar (2025) auf 100 Milliarden Dollar (2030) wachsen

Morgan Stanley rechnet in einigen Fällen mit DRAM-Preissteigerungen von bis zu 50 Prozent. Die Margen scheinen nach oben offen.

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Bewertungsfrage spaltet Analysten

Trotz aller Begeisterung gibt es kritische Stimmen. Bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 14 wirkt Micron zwar nicht obszön teuer – einige Analysten warnen jedoch vor 21 Prozent Überbewertung gegenüber fairen Werten.

Die Gegenargumente: Microns Geschäftsjahr 2025 zeigt Rekordzahlen mit 50 Prozent Umsatzwachstum auf 37,5 Milliarden Dollar und einer Bruttomarge von 41 Prozent. Solche operativen Hebel sprechen für strukturelle Veränderungen – weg vom zyklischen Auf und Ab der Vergangenheit, hin zu nachhaltigerem KI-getriebenen Wachstum.

Doch die alte Börsenweisheit bleibt: Nichts steigt ewig. Die Speicherbranche war historisch anfällig für Überkapazitäten und Nachfrageeinbrüche.

Fabrik-Verzögerung trübt langfristige Perspektive

Ein Wermutstropfen: Micron verschiebt den Bau seiner 100-Milliarden-Dollar-Megafabrik in Clay, New York, um zwei bis drei Jahre. Die erste Anlage soll nun erst 2030 statt 2028 in Betrieb gehen.

Einerseits birgt das Risiken: Kann Micron Spitzennachfrage bedienen? Andererseits könnte die Verzögerung auch Segen sein – denn historisch haben verfrühte Kapazitätserweiterungen oft zu Überangebot und Preisverfall geführt.

Fazit: Momentum trifft auf Risiko

88 Prozent der 38 Analysten empfehlen die Aktie zum Kauf. Die Kombination aus KI-Nachfrage, Preissetzungsmacht und operativer Hebelwirkung deutet auf eine fundamental neue Wachstumsphase hin. Doch nach einer Kursverdopplung binnen eines Jahres bleibt Vorsicht geboten: Die Speicherbranche bleibt zyklisch, geopolitische Risiken lauern.

Die nächsten Quartalszahlen am 17. Dezember dürften zeigen, ob Micron das hohe Tempo halten kann – oder ob der Markt bereits zu viel vorweggenommen hat.

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