Meyer Burger Technology Aktie: Lichtblick fern?

Der Schweizer Solartechnologie-Konzern Meyer Burger steht vor dem finalen Börsenaus. Die SIX Exchange Regulation lehnte den erneuten Antrag auf Fristverlängerung für den Jahresbericht 2024 ab und ordnete die umgehende Dekotierung der Namensaktien an.

Finaler Tiefschlag für Anleger

Bereits gestern um 06:45 Uhr traf die Hiobsbotschaft ein: Die Börsenaufsicht verweigerte die dritte Fristverlängerung. Die Gründe für die Verzögerung bestehen weiterhin und werden voraussichtlich auch in Zukunft nicht wegfallen. Die Entscheidung ist zwar noch nicht rechtskräftig, doch die Aussichten für einen erfolgreichen Einspruch erscheinen mehr als gering.

Der Handel mit den Aktien liegt bereits seit drei Monaten auf Eis. Nach rechtskräftiger Dekotierung wird der Handel für drei Monate wieder aufgenommen - das finale Aus für Börseninvestoren.

Insolvenzwelle und Produktionsstopp

Das Unternehmen steckt tief in der Krise:
- Insolvenzanträge für deutsche und US-Tochtergesellschaften
- Produktionseinstellung in deutschen Werken Anfang September
- Gescheiterte Investorengespräche
- Schließung des US-Werks in Arizona bereits im Mai

Parallel läuft ein strategischer M&A-Prozess zur Veräußerung des Unternehmens. Eine Brückenfinanzierung über 59,5 Millionen US-Dollar soll den Verkaufsprozess stützen - doch die Zeit wird knapp.

Management in der Zerreissprobe

CEO Gunter Erfurt verließ das sinkende Schiff, Vorstandsvorsitzender Franz Richter übernahm die Geschäftsführung. Ein drastischer Personalabbau reduziert die Belegschaft von 1.050 auf rund 850 Mitarbeiter bis Ende 2025.

Kann der M&A-Prozess noch eine Rettung bringen? Angesichts der auslaufenden Finanzierungen und operativen Herausforderungen erscheint jede Lösung nur noch eine Frage des Schadensbegrenzung.

Die Uhr tickt unerbittlich: 20 Tage bleiben für Rechtsmittel gegen die Dekotierung. Das Ende einer über 70-jährigen Börsengeschichte zeichnet sich immer deutlicher ab.