Meyer Burger Technology Aktie: Herausfordernde Aussichten

Nach monatelangen erfolglosen Rettungsversuchen ist das Ende des Schweizer Solartechnologie-Konzerns Meyer Burger besiegelt. Das Unternehmen wird in ein reguläres provisorisches Nachlassverfahren übergeführt - Aktionäre gehen vollständig leer aus. Die Börse hat bereits das Delisting bestätigt.

Frontalangriff der chinesischen Konkurrenz

Der entscheidende Todesstoß kam durch die brutale Preiskonkurrenz aus China. Massive Modulimporte zu Dumpingpreisen machten dem Technologieführer das Leben schwer. Zusätzlich verschärften die Unsicherheiten bei der Förderung erneuerbarer Energien in den USA und Europa die Lage dramatisch.

Besonders schmerzhaft: Der größte Kunde D.E. Shaw Renewable Investments kündigte im November 2024 einen 5-GW-Liefervertrag. Dieser Vertragsbruch leitete den rasanten Niedergang ein.

Massenentlassungen auf allen Kontinenten

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:
- Deutschland: Von 600 Mitarbeitern nur noch ein kleines Liquidationsteam
- Schweiz: Alle 45 Beschäftigten erhalten Kündigungen
- USA: Bereits im Mai 2025 wurden 300 Mitarbeiter entlassen

Für die deutschen Standorte in Thalheim und Hohenstein-Ernstthal laufen bereits Insolvenzverfahren. Die US-Produktionsanlagen wurden für 29 Millionen USD an Waaree Solar Americas und Babacomari Solar North verkauft.

Das Ende einer Technologie-Ikone

Meyer Burger galt als Pionier der fortschrittlichen Heterojunction-Technologie und betrieb die einzige HJT-Produktionsanlage in den USA. Doch selbst modernste Technik konnte dem Preiskampf nicht standhalten.

Der Verwaltungsrat sieht keine realistische Chance mehr für eine Rettung. Das Delisting von der Schweizer Börse wird nicht angefochten - für die Aktionäre bedeutet dies den Totalverlust ohne jede Aussicht auf eine Liquidationsdividende.