Meyer Burger Aktie: Das finale Kapitel

Der einstige Solarpionier Meyer Burger hat am 17. September die formelle Beantragung einer Nachlassstundung für die Schweizer Unternehmensgruppe bekanntgegeben. Nach monatelangen verzweifelten Verhandlungen mit Investoren ist das Scheitern nun besiegelt. Die zuvor gewährte stille Nachlassstundung wird als ordentliche provisorische Nachlassstundung fortgeführt.
Frontalangriff auf europäische Solarträume
Das Aus für Meyer Burger markiert einen Wendepunkt für die europäische Solarindustrie. Trotz politischer Bemühungen um den Aufbau einer europäischen Solarproduktion unter dem Net-Zero Industry Act erwies sich das Unternehmen als chancenlos gegen die chinesische Konkurrenz. Die Modulimporte aus China zu Dumpingpreisen machten das Geschäftsmodell unhaltbar.
Bereits Ende Mai hatte der Konzern Insolvenz für die deutschen Tochtergesellschaften beantragt. Die dramatische Bilanz:
- 600 deutsche Mitarbeiter entlassen
- 300 US-Beschäftigte bereits im Mai gekündigt
- Nur noch 45 Schweizer Mitarbeiter, die kürzlich ihre Kündigung erhielten
- Liquidationsteams als letzter Überrest der einstigen Belegschaft
Totalverlust für Aktionäre besiegelt
Als direkte Konsequenz der Nachlassstundung verzichtet Meyer Burger auf Widerstand gegen die von der SIX Exchange Regulation angeordnete Dekotierung. Der Nachlassvertrag schließt eine Liquidationsdividende kategorisch aus - ein Totalverlust für die Anteilseigner ist damit faktisch besiegelt.
Die SIX hatte bereits am 9. September den Antrag auf Fristverlängerung für den Jahresbericht 2024 abgelehnt und die Dekotierung eingeleitet. Das Ende einer einst vielversprechenden Börsengeschichte steht unmittelbar bevor.
Vermögenswerte unter dem Hammer
Immerhin zeigt sich bei der Verwertung der Assets noch Wert in der Technologie. Am 5. September genehmigte ein US-Gericht den Verkauf der amerikanischen Produktionsanlagen für 29 Millionen USD an Waaree Solar Americas und Babacomari Solar North. Die Käufer sehen durchaus Potenzial in der Meyer Burger-Technologie - nur das Geschäftsmodell war unter den aktuellen Marktbedingungen nicht überlebensfähig.
Die Bridge-Finanzierung war zuletzt auf 59,5 Millionen USD erweitert worden, bereitgestellt von Anleihegläubigern. Bei einem Umsatz von nur 69,6 Millionen CHF und einem negativen EBITDA von 210,4 Millionen CHF für 2024 war diese Überbrückung jedoch nur Zeitgewinn für das Unvermeidliche.
Kann die europäische Solarindustrie aus den Trümmern von Meyer Burger noch lernen? Der Fall unterstreicht brutal die strukturellen Nachteile gegenüber der chinesischen Dominanz in der Photovoltaik-Wertschöpfungskette. Technologische Führerschaft allein reicht nicht aus, wenn die Kostenstrukturen nicht konkurrenzfähig sind.
Meyer Burger Technology-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Meyer Burger Technology-Analyse vom 21. September liefert die Antwort:
Die neusten Meyer Burger Technology-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Meyer Burger Technology-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Meyer Burger Technology: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...