Die Meyer Burger Technology AG steht vor dem Ende. Nach gescheiterten Rettungsverhandlungen verkündete das Unternehmen heute ein Schuldmoratorium für seine drei Schweizer Gesellschaften. Die Bilanz: Rund 1.000 verlorene Arbeitsplätze und eine Aktie im freien Fall.

Debt Moratorium als letzter Akt

Das Scheitern ist amtlich: Nach monatelangen, erfolglosen Verhandlungen mit Investoren setzt Meyer Burger nun auf die provisorische Nachlassstundung. Die drastische Maßnahme betrifft die Muttergesellschaft sowie die Tochtergesellschaften Meyer Burger Switzerland AG und Meyer Burger Research AG.

Der Verwaltungsrat stellt klar: "Es gibt keine realistische Chance mehr, den gesamten Konzern einschließlich der Muttergesellschaft zu retten." Für Aktionäre bedeutet dies das Aus - eine Liquidationsdividende wird ausgeschlossen.

Blutbad in der Belegschaft

Die menschlichen Kosten des Zusammenbruchs sind enorm:
- 600 Entlassungen an deutschen Standorten (Thalheim und Hohenstein-Ernstthal)
- 45 Kündigungen in der Schweiz
- 300 bereits im Mai entlassene US-Beschäftigte

Insgesamt verlieren knapp 1.000 Mitarbeiter ihre Existenzgrundlage. Ein brutaler Schnitt für ein Unternehmen, das einst als Technologiepionier galt.

US-Insolvenz: Ein Funken Hoffnung?

Während in Europa alles zusammenbricht, zeigt das Chapter-11-Verfahren in den USA erste Ergebnisse. Das zuständige Gericht genehmigte den Verkauf von Produktionsanlagen für insgesamt 29 Millionen US-Dollar an Waaree Solar Americas Inc. und Babacomari Solar North.

Doch reicht dieser Lichtblick, um Teile des Konzerns zu retten? Die Frage bleibt offen.

Delisting: Das Ende einer Börsenära

Meyer Burger wird keinen Einspruch gegen das Dekotierungsverfahren der SIX Exchange Regulation einlegen. Die Ursache: Wiederholte Verstöße gegen die Publikationspflichten - der Jahresbericht 2024 blieb unveröffentlicht.

Der Handel mit den Aktien liegt bereits seit drei Monaten brach. Von über 4 CHF Anfang 2024 auf 0,75 CHF gefallen, verbuchten Anleger einen Verlust von über 80 Prozent. Ein trauriges Finale für die Aktionäre.

Warum konnte der Pionier nicht überleben?

Zwei Faktoren besiegelten das Schicksal des Solartechnologen: Der massive Preisdruck durch chinesische Modulimporte und die politischen Unsicherheiten bei der Förderung erneuerbarer Energien in USA und Europa.

Die ehrgeizigen Expansionspläne - 1,5 GW Produktionskapazität in den USA und Europa - erwiesen sich als nicht finanzierbar. Der westliche Hersteller konnte dem Preiskrieg asiatischer Konkurrenten einfach nicht standhalten.

Teilverkäufe als letzte Option

Trotz des Gesamtscheiterns will Meyer Burger die Veräußerung von Unternehmensteilen und Vermögenswerten fortsetzen. Ob sich für die Fragmente noch Interessenten finden, bleibt jedoch ungewiss.

Die Insolvenz markiert einen Wendepunkt für die europäische Solarindustrie. Während die Energiewende Fahrt aufnimmt, verlieren westliche Technologieunternehmen den Anschluss an die dominante chinesische Konkurrenz.

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