Metaplanet: Entscheidende Woche
Das japanische Bitcoin-Unternehmen Metaplanet (TSE: 3350) steht vor einer richtungsweisenden Hauptversammlung. Am 22. Dezember stimmen die Aktionäre über Kapitalmaßnahmen ab, die den Weg zu 100.000 BTC ebnen sollen. CEO Simon Gerovich bezeichnet das Treffen als „entscheidend" für die Zukunft des Unternehmens.
Die Aktie schloss am Montag bei 436 JPY, ein Minus von 1,36 Prozent. Die in den USA gehandelten MTPLF-Anteile verloren am Freitag 2,8 Prozent auf 2,71 Dollar. Anleger warten ab, wie die Abstimmung ausgeht.
Vorzugsaktien und Kapitalerhöhung
Auf der Tagesordnung stehen mehrere Vorschläge, die Metaplanets Finanzstruktur grundlegend verändern könnten:
- Vorzugsaktien Klasse A (MARS): Metaplanet Adjustable Rate Security mit monatlich anpassbaren Dividenden, vorrangiges Instrument ohne Verwässerung
- Vorzugsaktien Klasse B (MERCURY): Unbefristete Vorzugsaktien mit fester Dividende von 4,9 Prozent jährlich auf einen Nennwert von 1.000 Yen
- Kapitalherabsetzung: Geplante Reduktion von Grundkapital und Kapitalrücklagen
- Erhöhung genehmigtes Kapital: Ausweitung der autorisierten Aktien auf 3,83 Milliarden
Die MERCURY-Emission soll rund 21,25 Milliarden Yen (150 Millionen Dollar) durch eine Privatplatzierung bei institutionellen Investoren einbringen. Die Ausgabe ist für den 29. Dezember geplant.
Das erklärte Ziel: Bis Ende 2026 sollen insgesamt 100.000 BTC im Bestand liegen. Aktuell hält Metaplanet über 30.000 BTC im Wert von etwa 2,75 Milliarden Dollar – Position vier unter den börsennotierten Bitcoin-Treasuries weltweit.
Kaufpause seit September
Seit Ende September hat Metaplanet keine neuen Bitcoin mehr erworben. Ein ungewöhnlicher Schritt für ein Unternehmen, das zuvor aggressiv akkumulierte. Die Gründe:
- Bewertung unter Buchwert: Das Verhältnis von Marktwert zu Bitcoin-Vermögen fiel auf 0,99
- Nicht realisierte Verluste: Bei einem durchschnittlichen Einstandskurs von rund 108.000 Dollar pro Bitcoin summieren sich die Buchverluste auf über 500 Millionen Dollar
- Japanische Bilanzierungsregeln: Konservative Rechnungslegungsstandards würden weitere Wertminderungen erzwingen
CEO Gerovich betonte, dass neue Aktienausgaben bei einem Nettovermögen unter Marktwert „mathematisch Wert vernichten" und die Bitcoin-Renditekennzahlen verschlechtern würden.
Operativ auf Kurs
Trotz eines Kursrückgangs von über 70 Prozent seit dem Juni-Hoch bei 1.930 JPY zeigt das operative Geschäft Stärke. Der Q3-Bericht weist solide Zahlen aus:
- Umsatz von 2,401 Milliarden Yen, plus 94 Prozent zum Vorquartal
- Betriebsgewinn von 1,339 Milliarden Yen, plus 64 Prozent
- Optionsgeschäft mit 16,28 Millionen Dollar Erlös, plus 115 Prozent im Jahresvergleich
Auf Jahressicht steht dennoch ein Plus von rund 20 Prozent. Die Marktkapitalisierung übertrifft mittlerweile die des japanischen Chip-Herstellers Kioxia Holdings.
Institutionelle Unterstützung wächst
Capital Group stockte seinen Anteil auf 11,45 Prozent auf und ist damit größter Aktionär. Unter den Top 5 finden sich zudem MMXX Capital, Vanguard, Evolution Capital und Invesco Capital.
Rund 63.000 japanische Privatanleger halten Metaplanet-Aktien. Ein Grund: Über steuerfreie Sparkonten lässt sich indirekt in Bitcoin investieren, ohne die 55-prozentige Kapitalertragsteuer auf direkte Krypto-Bestände zahlen zu müssen.
Risiken im Blick
Mehrere Faktoren könnten die weitere Entwicklung belasten:
- MSCI-Indexprüfung: Eine mögliche Streichung aus dem MSCI Japan Index wegen hoher Bitcoin-Konzentration könnte passive Fonds zum Verkauf zwingen – ähnlich wie bei Strategy (ehemals MicroStrategy) diskutiert
- Steuerreform: Die japanische Finanzaufsicht plant 2026 eine Senkung der Krypto-Steuer von maximal 55 auf einheitlich 20 Prozent, was Bitcoin-Proxy-Aktien weniger attraktiv machen könnte
- Bitcoin-Volatilität: Bei einem Bitcoin-Kurs nahe 89.000 Dollar bleibt die Aktie anfällig für Schwankungen am Kryptomarkt
Abstimmung bis Freitag
Aktionäre können bis Freitag, 20. Dezember, ihre Stimme über den QR-Code in der Einladung abgeben. Das Unternehmen bietet Anreize wie Planet-Gear-Vorteile und Gewinnspiele, um die Wahlbeteiligung zu erhöhen.
Am 22. Dezember fällt die Entscheidung, ob Metaplanet seinen ehrgeizigen Wachstumskurs fortsetzen kann – oder ob die Aktionäre auf die Bremse treten.
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