Metaplanet macht seinem Ruf als „Asias MicroStrategy“ alle Ehre. Trotz schwächelnder Kryptomärkte sicherte sich das Unternehmen am Freitag frisches Kapital in Millionenhöhe, um seine aggressive Wachstumsstrategie fortzusetzen. Während der Bitcoin-Kurs unter Druck steht, nutzt der Konzern die Gelegenheit für eine gezielte Expansion seiner Bestände.

Strategische Kreditaufnahme

Nach Börsenschluss in Tokio gab das Unternehmen bekannt, ein Darlehen über 50 Millionen US-Dollar aufgenommen zu haben. Als Sicherheit dienen dabei die bestehenden Bitcoin-Bestände des Konzerns. Diese Finanzierungsstruktur ermöglicht es Metaplanet, Kapital zu beschaffen, ohne die Anteile der bestehenden Aktionäre sofort zu verwässern.

Das Management plant, die frischen Mittel für drei zentrale Bereiche einzusetzen:
* Bitcoin-Käufe: Der Großteil fließt in den direkten Erwerb weiterer Coins.
* Einnahmengenerierung: Ausbau des Optionsgeschäfts zur Erzielung von Prämien.
* Aktienrückkäufe: Stützung des Kurses, sollte dieser unter dem Buchwert notieren.

Mit dieser neuesten Tranche hat Metaplanet nun insgesamt 280 Millionen US-Dollar seiner verfügbaren Kreditlinie von 500 Millionen US-Dollar abgerufen.

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Die Bilanz im Fokus

Die Dimensionen der Bitcoin-Wette sind bereits jetzt beachtlich. Zum Stichtag am 5. Dezember hält der Konzern 30.823 Bitcoin mit einem aktuellen Marktwert von rund 2,82 Milliarden US-Dollar. Damit zählt das Unternehmen weltweit zu den größten börsennotierten Haltern der Kryptowährung. Das erklärte Ziel bleibt ambitioniert: Bis 2026 soll der Bestand auf 100.000 Bitcoin anwachsen.

Gleichzeitig signalisierte das Management eine Anpassung der Finanzpolitik. Künftige Kreditaufnahmen sollen konservativer gehandhabt werden, um auch bei hoher Volatilität des Bitcoin-Preises eine ausreichende Deckung der Sicherheiten zu gewährleisten. Aktuell notiert die Bewertung des Unternehmens (mNAV) etwa beim 1,0-fachen des Nettoinventarwerts, was bedeutet, dass der Börsenwert die Bitcoin-Bestände fair widerspiegelt.

Ausblick und Marktreaktion

Die Anleger reagierten am Freitag zunächst verhalten. Die Aktie schloss in Tokio mit einem leichten Minus von 0,76 Prozent bei 392 Yen. Belastet wurde der Kurs durch das schwache Umfeld am Kryptomarkt, wo der Bitcoin vor der anstehenden FOMC-Sitzung unter die Marke von 91.000 US-Dollar rutschte. Da die Metaplanet-Aktie de facto als gehebelter Bitcoin-Ersatz im japanischen Markt fungiert, bleibt die Korrelation zur Kryptowährung hoch.

Der nächste wichtige Termin für Aktionäre steht bereits fest. Am 29. Dezember 2025 plant Metaplanet die Ausgabe von Class-B-Aktien, die weitere Mittel im Umfang von bis zu 142 Millionen US-Dollar in die Kassen spülen könnten. Kurzfristig wird jedoch vor allem die Reaktion des Bitcoin-Preises auf die US-Zinsentscheidungen die Richtung für den Aktienkurs vorgeben.

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