Mercedes-Benz Aktie: Gefährlicher Alleingang bei EU-Zielen?

Während die gesamte Automobilindustrie um die Einhaltung der EU-Emissionsziele kämpft, ragt Mercedes-Benz in unrühmlicher Weise heraus: Als einziger europäischer Autobauer droht der Stuttgarter Konzern die verschärften Vorgaben für 2025-2027 zu verfehlen. BMW, Volkswagen und Co sind auf Kurs – nur Mercedes hinkt hinterher. Ausgerechnet jetzt präsentiert das Unternehmen mit dem elektrischen GLC sein wichtigstes E-Auto-Projekt. Kann diese Neuheit die drohende Regulierungsfalle noch abwenden?
Isolation im eigenen Lager
Ein aktueller Bericht der Forschungsorganisation Transport & Environment zeichnet ein alarmierendes Bild: Mercedes-Benz steht völlig isoliert da. Während Konkurrenten wie BMW, Volkswagen, Stellantis und Renault die EU-Emissionsziele voraussichtlich erreichen werden, droht dem Daimler-Nachfolger das Verfehlen der Vorgaben.
Der Grund ist strategischer Natur: Mercedes fokussiert sich verstärkt auf profitable Verbrennungsmotor-Modelle, während andere Hersteller aggressiver elektrifizieren. Diese "Value over Volume"-Strategie könnte sich als regulatorische Falle erweisen.
Hoffnungsträger GLC: Zu wenig, zu spät?
Als Antwort auf diese Herausforderung stellte Mercedes auf der IAA Mobility den vollelektrischen GLC vor – eine Weltpremiere mit hohen Erwartungen. Das neue Modell basiert auf dem erfolgreichsten Verbrenner-Fahrzeug des Konzerns und soll mit einer Reichweite von 713 Kilometern punkten.
Die wichtigsten Fakten zum elektrischen GLC:
- Reichweite: bis zu 713 Kilometer
- Basis: Erfolgreichen Verbrennungsmotor-GLC
- Zielmarkt: Primär China
- Teil einer Offensive: 40 neue Modelle bis 2027
CEO Ola Källenius setzt große Hoffnungen in das neue Modell, besonders für den schwächelnden China-Markt: "Das wird den Nagel auf den Kopf treffen in Bezug auf das, was chinesische Mercedes-Kunden suchen."
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Doppelstrategie unter Druck
Mercedes verfolgt eine ambivalente Strategie: Bis 2027 will der Konzern 19 neue Verbrennungsmotor-Modelle und 17 Elektrofahrzeuge launchen. Diese ausgewogene Antriebsstrategie steht jedoch im Widerspruch zu den EU-Emissionszielen, die einen Marktanteil von über 30 Prozent bei E-Fahrzeugen bis 2027 erfordern.
Die schwierige Lage spiegelt sich bereits in den Zahlen wider: Im zweiten Quartal brachen die Verkäufe in China um 19 Prozent ein, der Gewinn je Aktie fiel von 2,95 auf nur 0,95 Euro.
Politischer Rückenwind als Rettungsanker?
Unterstützung erhält Mercedes aus der Politik: Bundeskanzler Friedrich Merz sprach sich für mehr regulatorische Flexibilität aus und unterstützte die Forderungen der deutschen Automobilindustrie nach einer Aufweichung der Regeln. Doch reicht politischer Rückenwind aus, um die drohende Regulierungslücke zu schließen?
Die Mercedes-Aktie kämpft derweil weiterhin mit Gegenwind und notiert deutlich unter den Vorjahreshöchstständen. Ob der neue elektrische GLC und die breitere Produktoffensive ausreichen, um sowohl regulatorische als auch Marktanforderungen zu erfüllen, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen.
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