Mercedes-Benz hat sich einen der begehrtesten Manager der Branche gesichert. Stefan Weckbach, der Mann hinter dem Porsche Taycan, übernimmt Mitte 2026 die Führung der Performance-Marke AMG. Parallel sichert sich der Konzern milliardenschwere Batteriekapazitäten bis 2035. Die Botschaft ist klar: Im elektrischen Hochleistungssegment will Stuttgart die Führung übernehmen.

Die wichtigsten Fakten:
- Weckbach startet am 1. Juli 2026 als AMG-Chef und leitet zusätzlich die Top End Vehicle Group (AMG, Maybach, G-Klasse)
- Neuer Batterievertrag mit LG Energy Solution über 1,4 Milliarden Euro für Lieferungen von 2028 bis 2035
- Bis zum Weckbach-Start führt Michael Schiebe AMG kommissarisch – zusätzlich zu seinem Vorstandsamt
- Aktie schloss zum Wochenausklang bei 61,50 Euro

Coup aus Wolfsburg: Der Taycan-Architekt wechselt nach Stuttgart

Die Verpflichtung Stefan Weckbachs ist mehr als eine Personalentscheidung. Der 49-Jährige gilt als einer der profiliertesten E-Mobilitäts-Strategen der deutschen Autoindustrie. Bei Porsche verantwortete er die Entwicklung des Taycan, bei Volkswagen lenkte er zuletzt die gesamte Konzernstrategie.

Dass Mercedes bereit war, eineinhalb Jahre auf den Wunschkandidaten zu warten, unterstreicht die strategische Bedeutung. Weckbach übernimmt nicht nur die Mercedes-AMG GmbH, sondern die komplette Top End Vehicle Group – also auch die Luxusmarke Maybach und die Ikone G-Klasse. Diese Bündelung zeigt: Der Konzern will seine profitabelsten Segmente enger verzahnen und elektrifizieren.

Bis zum Amtsantritt im Juli 2026 leitet Vorstandsmitglied Michael Schiebe die Performance-Marke kommissarisch. Eine Doppelbelastung, denn Schiebe verantwortet seit Dezember bereits das Ressort Produktion, Qualität und Supply Chain Management im Konzernvorstand.

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Batterien für die nächste Dekade

Fast zeitgleich mit der Weckbach-Ernennung meldete LG Energy Solution einen neuen Liefervertrag über rund 1,4 Milliarden Euro. Die zylindrischen Batteriezellen sollen ab 2028 für den nordamerikanischen und europäischen Markt geliefert werden – der Vertrag läuft bis 2035.

Entscheidend: Diese Vereinbarung ist eine Ergänzung zum bereits im September kommunizierten Großauftrag über umgerechnet rund 10 Milliarden Euro. Während der September-Deal das Fundament für die Massenfertigung legt, zielt das neue Abkommen auf spezifische Kapazitäten für Performance- und Langstreckenmodelle ab. Vermutlich geht es um Zellen der 46er-Serie, die höhere Energiedichte bei gleichzeitig besserer Schnellladefähigkeit bieten.

Die langfristige Absicherung macht Sinn: Analysten erwarten in der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre eine Verknappung bei Hochleistungszellen, wenn die E-Mobilität in Premium- und Sportwagensegmenten anzieht.

Zeitplan passt zur Produktstrategie

Der zeitliche Ablauf fügt sich in die Elektrifizierungspläne von Mercedes-Benz ein. Die MMA-Plattform für kompakte und mittelgroße E-Fahrzeuge startet 2025, die dedizierte AMG.EA-Architektur für elektrische Performance-Modelle folgt ab 2026 – genau zum Amtsantritt Weckbachs.

Die Batterie-Lieferungen beginnen 2028, wenn die ersten AMG.EA-Modelle in Serie gehen dürften. Dass der Vertrag bis 2035 läuft, deutet auf mindestens zwei Fahrzeuggenerationen hin.

Was die Börse erwartet

Kurzfristig dürften die Nachrichten den Aktienkurs kaum bewegen. Die finanziellen Effekte der Batterie-Deals liegen Jahre in der Zukunft, Weckbachs operative Wirkung ebenfalls. Die Aktie notierte am Freitag bei 61,50 Euro, nahe dem 52-Wochen-Hoch von 62,17 Euro.

Mittelfristig wird entscheidend sein, wie schnell Weckbach die elektrische AMG-Strategie konkretisiert und ob Mercedes im Performance-Segment technologisch zu Porsche aufschließen kann. Die ersten Produkt-Signale dürften 2026 kommen – dann wird sich zeigen, ob der Manager-Coup auch sportlich überzeugt.

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