Die australische Lynas Rare Earths hat in den vergangenen Wochen eine Berg- und Talfahrt erlebt. Nach einem 14-Jahres-Hoch im Oktober folgte ein Kursrückgang von über 40 Prozent. Trotzdem steht die Aktie des einzigen großen Seltene-Erden-Produzenten außerhalb Chinas noch immer mit einem Plus von fast 90 Prozent seit Jahresbeginn da. Doch die Gemengelage aus geopolitischen Verschiebungen und operativen Problemen verunsichert Anleger.

Vom Höhenflug zum Sturzflug

Mitte Oktober kletterte die Lynas-Aktie auf 21,64 australische Dollar – der höchste Stand seit 14 Jahren. Treiber war ein Abkommen zwischen US-Präsident Donald Trump und Australiens Premier Anthony Albanese, das die Versorgung mit Seltenen Erden und kritischen Rohstoffen außerhalb Chinas stärken sollte. Da China rund 70 Prozent des globalen Handels mit Seltenen Erden kontrolliert, weckten die Pläne bei Investoren Hoffnungen auf eine Neuordnung der Lieferketten.

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Doch die Euphorie währte nur kurz. Ein anschließendes Treffen zwischen Trump und Chinas Präsident Xi Jinping führte zu einem Handelsrahmenwerk, das Zölle reduziert und chinesische Exportkontrollen für ein Jahr ausgesetzt hat. Die Sorge vor Lieferkettenunterbrechungen – ursprünglich ein Kurstreiber – verpuffte damit weitgehend.

Produktionsausfälle belasten

Parallel zu den geopolitischen Entwicklungen kämpft Lynas mit operativen Schwierigkeiten. Stromausfälle in der Verarbeitungsanlage im westaustralischen Kalgoorlie führten im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2026 zu Produktionsausfällen von etwa einem Monat. UBS-Analysten verweisen auf strukturelle Schwachstellen der Infrastruktur:

  • Nur eine einzige Übertragungsleitung versorgt die Region
  • Alterndes Stromnetz
  • Bereits kleinere Ausfälle haben große Folgen

Das Unternehmen prüft nun netzunabhängige Energieoptionen und arbeitet mit dem Netzbetreiber Western Power an Verbesserungen der Versorgungssicherheit.

UBS bleibt optimistisch

Trotz der jüngsten Rückschläge hält die Investmentbank UBS an ihrer Kaufempfehlung für Lynas fest. Das Kursziel liegt bei 17,70 australischen Dollar – das würde vom aktuellen Niveau aus ein Potenzial von rund 40 Prozent bedeuten. UBS verweist auf strategische Vorteile des Unternehmens: starkes geistiges Eigentum bei der Trennung schwerer Seltener Erden, Knappheit im globalen Angebot und eine erfahrene Belegschaft. Über 70 Prozent der Mitarbeiter in der malaysischen Anlage sind bereits seit mehr als zehn Jahren im Unternehmen.

Die Bank erwartet zudem kräftiges Gewinnwachstum: von 288 Millionen australischen Dollar im laufenden Geschäftsjahr über 528 Millionen im Folgejahr bis auf 1,05 Milliarden im Geschäftsjahr 2028.

Geteilte Meinungen am Markt

Nicht alle Analysten teilen den Optimismus. Während Macquarie mit einem Kursziel von 17 Dollar auf weiteres Outperformance setzt, rät Ord Minnett zur Gewinnmitnahme und hält die Aktie für überbewertet. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt bei 15,59 australischen Dollar – immerhin noch über 23 Prozent Potenzial.

Expansion trotz Gegenwind

Im Oktober sammelte Lynas 750 Millionen australische Dollar über eine Kapitalerhöhung ein, um Expansionsprojekte zu finanzieren. Geplant ist unter anderem eine neue Anlage zur Trennung schwerer Seltener Erden in Malaysia. Außerdem hat das Unternehmen eine Absichtserklärung mit Noveon Magnetics zur Lieferung in die USA unterzeichnet.

Die Lynas-Aktie bleibt eng verknüpft mit den Beziehungen zwischen den USA und China. US-Experten betonen, dass die Abkopplung der Lieferketten für Seltene Erden von China trotz der einjährigen Pause bei den Exportkontrollen weiter Priorität hat. Anleger dürften die geopolitischen Entwicklungen daher weiter genau beobachten – sie könnten die nächste größere Kursbewegung auslösen.

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