Lufthansa Aktie: Wachstumskurs 2026
Lufthansa startet mit einem symbolträchtigen Schritt in ein entscheidendes Jahr: Der erste Jubiläums-Dreamliner markiert nicht nur 100 Jahre Unternehmensgeschichte, sondern auch den Auftakt einer klaren Wachstumsstrategie auf der Langstrecke. Im Fokus stehen höhere Kapazitäten, ein stärkerer US-Schwerpunkt und ein milliardenschweres Turnaround-Programm. Kann der Konzern damit seinen Ertragshebel im kommenden Jahr spürbar vergrößern?
Aktuell notiert die Lufthansa Aktie bei 8,37 Euro und liegt damit nur rund 3 % unter ihrem 52‑Wochen-Hoch. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von gut 36 % zu Buche – der Markt preist den eingeschlagenen Kurs also bereits spürbar ein.
Jubiläumsflieger als Startsignal
Am 23. Dezember 2025 landete in Frankfurt die erste Boeing 787‑9 mit Sonderlackierung zum 100-jährigen Lufthansa-Jubiläum. Die Maschine mit der Kennung D‑ABPU trägt eine blaue Lackierung, einen weißen Kranich mit in die Tragflächen übergehenden Flügeln sowie die Aufschrift „100“ und „1926 / 2026“. Insgesamt sollen sechs Flugzeuge verschiedener Typen im Jubiläumsdesign unterwegs sein.
Lufthansa Airlines CEO Jens Ritter sprach von einem „besonders schönen und unvergesslichen Moment“. Der Dreamliner soll in den kommenden Wochen in den regulären Flugbetrieb starten, zunächst noch mit eingeschränkter Business-Class-Kapazität. Symbolisch steht der Jet aber vor allem für den Beginn einer breiteren Flottenoffensive.
Flottenoffensive und Langstrecken-Expansion
Konzernchef Carsten Spohr skizzierte für 2026 eine spürbare Ausweitung des Angebots, insbesondere auf der Langstrecke. Die wichtigsten Eckpunkte:
- Rund 6 % Kapazitätswachstum auf Langstreckenflügen für 2026 geplant
- Etwa alle zwei Wochen Auslieferung eines neuen Großraumflugzeugs
- Gesamtkapazitätswachstum des Konzerns von circa 3,5 % anvisiert
- Aufstockung Frankfurt–Raleigh-Durham auf eine tägliche Verbindung (bisher drei Flüge pro Woche)
- Ausbau Frankfurt–St. Louis auf fünf wöchentliche Flüge
Im Zentrum steht eine stärkere Präsenz im Nordamerika-Verkehr. Neue Flugzeuge und dichtere Frequenzen sollen die Erträge auf ausgewählten Strecken steigern und die Flotte moderner und effizienter machen.
USA als wichtigster Umsatzmotor
Eine zentrale Verschiebung zeigt sich auf der Nachfrageseite: Inzwischen stammen knapp 60 % der Ticketverkäufe aus den USA – vor wenigen Jahren war dieses Verhältnis noch umgekehrt. Spohr verweist auf die wachsenden Geschäftsbeziehungen deutscher Konzerne in den USA, etwa Bayer in St. Louis oder Automobilhersteller im Raum Charlotte.
Damit unterstreicht Lufthansa ihren Anspruch, auf transatlantischen Routen zu den Gewinnern zu gehören. Das neue Premium-Produkt „Allegris“ soll dabei helfen: Im Premium-Segment werden zweistellige Ertragssteigerungen angestrebt. Verzögerte Auslieferungen bei Boeing und Airbus hatten das Wachstum zuletzt zwar gebremst, während Wettbewerber wie IAG und Air France-KLM ihre Kapazitäten bereits über das Vor-Corona-Niveau hinaus ausgebaut haben. Mit der nun erwarteten schnelleren Flottenzufuhr soll diese Lücke schrittweise kleiner werden.
Turnaround-Programm und Analystenblick
Parallel zur Wachstumsstory läuft ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm. Die Kernmarke Lufthansa Airlines setzt bis 2028 ein Maßnahmenpaket von 2,5 Milliarden Euro um. Laut CEO Ritter wurden die Ziele für das laufende Jahr bereits erreicht. Rund 60 % der geplanten Effekte sollen im Jahr 2026 realisiert werden – genau dann, wenn auch das Kapazitätswachstum anzieht.
Für die Aktie gab es im Dezember Rückenwind von Analystenseite: Kepler Cheuvreux stufte den Titel auf „Kaufen“ hoch und erhöhte das Kursziel von 7,50 auf 11 Euro. Begründet wurde dies mit einem verbesserten Chance-Risiko-Profil – gestützt auf Fortschritte im Turnaround und die erwartete Ertragsverbesserung, unter anderem durch Allegris und eine stärkere US-Exponierung.
Ticketpreise, Engpässe und Personalaufbau
Ein weiterer Pfeiler der Investmentstory: Spohr rechnet mit stabilen bis steigenden Ticketpreisen. Der Grund ist die Kombination aus robuster Nachfrage und einem weiterhin begrenzten Angebot, da Lieferverzögerungen bei Flugzeugherstellern die Kapazitätsausweitung der Branche bremsen.
Wichtige Rahmenfakten:
- Branchenweite Kapazitätsengpässe stützen das Preisniveau
- Allegris soll die Zahlungsbereitschaft im Premium-Segment erhöhen
- Rund 10.000 Neueinstellungen im Jahr 2025 geplant
- Davon über 2.000 Flugbegleiter und etwa 1.300 technische Experten
Lufthansa rüstet sich damit personell für das anvisierte Wachstum und die Modernisierung der Flotte. Potenzielle zusätzliche Katalysatoren bleiben eine stärkere Konjunkturerholung in den USA sowie langfristig eine mögliche Wiederöffnung des russischen Luftraums für Überflüge.
Fazit: Wachstum mit klarer Agenda
Die Kombination aus Jubiläumsflieger, geplanter Flottenoffensive, US-Fokus und einem weit fortgeschrittenen Turnaround-Programm zeigt eine klare Agenda für 2026: mehr Kapazität, höherwertiges Produkt und bessere Erträge. Die Aktie hat mit einem Jahresplus von rund 36 % bereits einen Teil dieser Perspektive eingepreist, bleibt aber eng an die Umsetzung der Restrukturierung und die tatsächliche Nachfrageentwicklung auf den Langstrecken gebunden. Entscheidend wird, ob Lufthansa die angekündigten Kapazitätssteigerungen und Allegris-Effekte im kommenden Jahr wie geplant in messbares Gewinnwachstum ummünzen kann.
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