Lufthansa Aktie: Urteil stört Höhenflug
Mitten im charttechnischen Aufwärtstrend sorgt ein Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Düsseldorf für Störfeuer bei der Lufthansa. Während der Aktienkurs erst zu Wochenbeginn ein neues Jahreshoch markierte, kassierte die Tochter Eurowings eine juristische Niederlage wegen irreführender Werbung. Anleger müssen nun abwägen: Wie schwer wiegt das Reputationsrisiko gegenüber der starken operativen Erholung?
- Gerichtsurteil: OLG Düsseldorf untersagt Eurowings bestimmte "CO2-neutral"-Werbeaussagen.
- Kursentwicklung: Aktie notiert mit 8,21 Euro in Schlagdistanz zum 52-Wochen-Hoch.
- Performance: Seit Jahresanfang liegt der Titel über 33 Prozent im Plus.
Greenwashing-Vorwurf bestätigt
Der 20. Zivilsenat des OLG Düsseldorf bestätigte am Freitag ein Urteil, das die Marketingstrategie der gesamten Airline-Gruppe beeinflussen dürfte. Konkret wurde der Tochter Eurowings untersagt, Flüge als „CO2-neutral“ zu bewerben, wenn Kunden lediglich einen Aufpreis für Kompensationsprojekte zahlen. Die Begründung der Richter wiegt schwer: Der Begriff erzeuge beim Verbraucher eine Fehlvorstellung, da Nicht-CO2-Effekte wie Kondensstreifen und Stickoxide in der Rechnung oft vernachlässigt würden.
Dieses Urteil trifft einen wunden Punkt in der aktuellen ESG-Debatte der Luftfahrtbranche. Dass ausgerechnet Angebote zur Klimokompensation als irreführend eingestuft werden, zwingt das Management vermutlich zur Anpassung der Kommunikation, um weitere Reputationsschäden zu vermeiden.
Starke Marktverfassung trotzt Nachrichtenlage
Bemerkenswert ist die Reaktion der Marktteilnehmer auf diese negativen Schlagzeilen. Die Lufthansa-Aktie zeigte sich zum Wochenausklang robust und legte am Freitag sogar leicht um 0,22 Prozent auf 8,21 Euro zu. Damit behauptet das Papier weitgehend das Niveau des erst am 1. Dezember markierten 52-Wochen-Hochs von 8,33 Euro.
Treibende Kraft hinter dieser relativen Stärke ist die operative Turnaround-Story. Die Erholung der Margen, besonders im Langstreckengeschäft, und die strategische Integration der ITA Airways überlagern derzeit die juristischen Risiken. Gestützt wird diese Sichtweise durch ein jüngstes Update von JPMorgan, das die Einstufung auf „Neutral“ anhob und damit gesunkene Risiken im operativen Geschäft signalisierte. Auch technisch untermauert der deutliche Abstand von über 12 Prozent zum 200-Tage-Durchschnitt (7,31 Euro) den intakten Aufwärtstrend.
Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft
Für den weiteren Kursverlauf ist entscheidend, ob die Aktie das hohe Niveau im anlaufenden Weihnachtsgeschäft verteidigen kann. Während juristisch noch eine Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesgerichtshof (BGH) im Raum steht, liegt der Fokus der Investoren primär auf den Buchungszahlen. Gelingt der nachhaltige Sprung über das jüngste Hoch bei 8,33 Euro, wäre der Weg für eine Fortsetzung der Rallye frei. Ein Rückfall unter die Unterstützungszone von 7,80 Euro würde das bullische Szenario hingegen eintrüben.
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