Die Lufthansa steckt in einem klassischen Dilemma: Während der Konzern seine Führungsstrukturen für die Zukunft ordnet, eskaliert gleichzeitig der Konflikt mit dem Kabinenpersonal. Die Gewerkschaft UFO wirft dem Management "Blockade und Drohungen" vor – und bricht die Tarifverhandlungen ab. Kann sich der Kranich aus diesem Spagat befreien?

Teyssen übernimmt das Ruder

Mit Johannes Teyssen hat die Lufthansa einen echten Coup gelandet. Der ehemalige Eon-Chef soll auf der Hauptversammlung im Mai 2026 den Aufsichtsratsvorsitz von Karl-Ludwig Kley übernehmen. Eine wichtige Personalie, die monatelange Unsicherheit beendet – schließlich hatte der ursprünglich gehandelte Ex-Airbus-Chef Tom Enders überraschend sein Mandat niedergelegt.

Teyssen bringt frischen Wind mit: Als branchenfremder Manager könnte er neue strategische Impulse setzen. Aktuell führt er bereits den Verwaltungsrat beim Schweizer Energiekonzern Alpiq. Die Airline demonstriert damit Handlungsfähigkeit und sorgt für Stabilität an der Spitze.

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UFO bricht Verhandlungen ab

Doch während die Führungsfrage geklärt ist, brodelt es im Betrieb gewaltig. Fast zeitgleich zur Teyssen-Nominierung platzte die Bombe: Die Kabinengewerkschaft UFO erklärte die Tarifverhandlungen für gescheitert. Der Vorwurf an das Management:

  • Blockadehaltung statt konstruktiver Gespräche
  • Terminverschleppung und Drohungen
  • Verweigerung einer Gesamtlösung für alle Flugbegleiter

Im Zentrum stehen Forderungen nach Produktivitätssteigerungen, die UFO als inakzeptabel bezeichnet. Eine Eskalation, die das operative Geschäft massiv bedrohen könnte.

Doppelter Frontverlauf

Die Lage wird noch brisanter: Neben UFO schwelt auch der Konflikt mit der Pilotenvereinigung Cockpit. Diese bereitet bereits eine Urabstimmung über mögliche Streiks vor. Für Europas größten Luftfahrtkonzern bedeutet das einen doppelten Frontverlauf – genau zu dem Zeitpunkt, wo das Umbauprogramm die Kernmarke effizienter machen soll.

Drohen jetzt massive Flugausfälle? Der niedrige RSI-Wert von 18,7 signalisiert bereits überverkaufte Verhältnisse, während die Aktie in den letzten 30 Tagen fast 10 Prozent verloren hat.

Was kommt als nächstes?

Die Anleger zeigten sich gestern noch gelassen – die Aktie schloss trotz der gemischten Nachrichten mit einem leichten Plus. Doch die operative Unsicherheit dürfte die Kursentwicklung in den kommenden Wochen dominieren. Bis zur Quartalszahlen-Vorlage am 30. Oktober wird jede Bewegung an der Tariffront unter dem Mikroskop stehen.

Die zentrale Frage bleibt: Kann Teyssen als neuer starker Mann im Aufsichtsrat die schwelenden Konflikte befrieden – oder eskaliert der Streit zu einem kostspieligen Arbeitskampf?

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