Zwei Schicksalstage entscheiden über die Zukunft der Lufthansa: Am 29. September präsentiert der Konzern auf dem Capital Markets Day seine Turnaround-Strategie – nur einen Tag vor dem Ende der Piloten-Urabstimmung über mögliche Streiks. Während CEO Carsten Spohr mit einer radikalen Zentralisierung die Effizienz steigern will, droht gleichzeitig ein Arbeitskampf, der alle Pläne zunichtemachen könnte. Steht der Kranich vor dem Durchbruch oder vor dem perfekten Sturm?

Radikalkur: Lufthansa zentralisiert die Macht

Die Ankündigung kam überraschend deutlich: Ab Januar 2026 will Lufthansa entscheidende Funktionen ihrer Hub-Airlines zentral steuern. Netzwerkplanung für Kurz- und Mittelstrecken sowie IT-Funktionen werden gruppenweit bei Lufthansa, SWISS, Austrian und Brussels Airlines vereinheitlicht. Das Kundenerlebnis und der operative Flugbetrieb bleiben zwar bei den einzelnen Airlines – doch die strategischen Hebel wandern nach Frankfurt.

Zentrale Punkte der Neuausrichtung:
- Zentralisierung der Netzwerkplanung für Kurz- und Mittelstrecken ab 1. Januar 2026
- Vereinheitlichung der IT-Funktionen konzernweit
- Stärkung der Drehkreuz-Position und Effizienzsteigerung im Fokus
- Operative Verantwortung verbleibt bei einzelnen Airlines

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Die Maßnahme folgt dem bewährten Langstrecken-Modell, das sich bereits ein Jahrzehnt lang bewährt hat. Doch diesmal geht es um mehr: Das Turnaround-Programm soll die schwächelnde Kernmarke Lufthansa Airlines wieder profitabel machen.

Damoklesschwert Pilotenstreik

Während Spohr seine Zentralisierungspläne vorantreibt, tickt eine andere Zeitbombe. Seit dem 12. September stimmen die Piloten über mögliche Streiks ab – das Ergebnis wird am 30. September bekannt gegeben. Der Konflikt um die betriebliche Altersversorgung schwelt bereits seit 2017, sieben Verhandlungsrunden blieben ergebnislos.

Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit beklagt eine deutliche Lücke zum früheren Versorgungsniveau. Arbeitskampfmaßnahmen vor dem 30. September sind zwar ausgeschlossen, doch was danach kommt, ist ungewiss.

Perfektes Timing oder gefährliches Spiel?

Der niedrige RSI-Wert von 18,7 signalisiert eine deutlich überverkaufte Aktie, während der Titel mit 10,48 Prozent unter seinem August-Hoch steht. Die Volatilität von über 23 Prozent unterstreicht die Nervosität der Anleger.

Ausgerechnet zwischen Capital Markets Day und Streik-Entscheidung will Lufthansa ihre Zukunftsstrategie präsentieren. Ein riskantes Timing: Positive Turnaround-Signale könnten durch Streik-Drohungen zunichte gemacht werden.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Spohr mit seinem Zentralisierungskurs den Erfolg erzwingen kann – oder ob die Piloten seine Pläne zum Absturz bringen. Für Anleger beginnt jetzt das Warten auf zwei entscheidende Termine, die über Wohl und Wehe des Kranichs entscheiden werden.

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