Während sich die operativen Kennzahlen endlich erholen und die Quartalszahlen glänzen, droht der nächste große Streik. Die Lufthansa steckt in der Zwickmühle: Einerseits läuft das Turnaround-Programm besser als erwartet, andererseits könnte ein Pilotenstreik den mühsam erreichten Aufschwung abrupt beenden. Steht dem Titel nach dem starken Jahresstart jetzt eine herbe Korrektur bevor?

Management-Refresh soll Operationen beschleunigen

Seit September hat Lufthansa Airlines die Führungsebene neu aufgestellt. Francesco Sciortino, bisher COO von Austrian Airlines, übernahm die Doppelrolle als Hub-Manager Frankfurt und Accountable Manager. Parallel verantwortet Vorstandsmitglied Heiko Reitz nun den Münchener Hub.

Das Ziel ist klar: CEO Jens Ritter soll sich vollständig auf die strategische Ausrichtung konzentrieren können, während erfahrene Manager die operative Tagesarbeit optimieren. Und diese Strategie zeigt bereits Wirkung:

  • Pünktlichkeits- und Regelmäßigkeitswerte übertreffen erstmals wieder das Niveau von 2019
  • Kundenzufriedenheit verbessert sich spürbar
  • Operative Stabilität nimmt kontinuierlich zu

Damoklesschwert Pilotenstreik

Doch just wenn die Operationen Fahrt aufnehmen, droht der nächste Rückschlag. Die Vereinigung Cockpit rief Anfang September zu einer Urabstimmung über Streikmaßnahmen auf. Der Grund: Gescheiterte Verhandlungen über das Pensionssystem.

Ein Pilotenstreik würde nicht nur den Flugbetrieb lahmlegen, sondern auch die gerade erst errungenen operativen Erfolge zunichtemachen. Die Gewerkschaft zeigt sich hart, die Airline betont ihr Verhandlungsbereitschaft – doch eine Lösung ist nicht in Sicht.

Q2-Zahlen: Turnaround in Reinkultur

Trotz der drohenden Wolken am Horizont lieferte Lufthansa im zweiten Quartal beeindruckende Zahlen ab. Die Ergebnisse lesen sich wie eine Bestätigung der gesamten Turnaround-Strategie:

  • Bereinigtes EBIT: +27% auf 871 Mio. Euro
  • Nettogewinn: +116% auf 1,01 Mrd. Euro
  • EBITDA-Marge: 14,2% (Vorjahr: 12,6%)
  • Umsatz: +3% auf 10,32 Mrd. Euro

Diese Zahlen übertrafen nicht nur die Erwartungen, sondern bestätigten auch die Jahresprognose. Der Konzern demonstriert, dass er in schwierigem Marktumfeld profitabel wachsen kann.

Strategische Investments vs. operative Risiken

Parallel stärkt Lufthansa seine Marktposition durch kluge Schachzüge. Nach der Beteiligung an ITA Airways erwarb der Konzern im Juli 10% der lettischen airBaltic für nur 14 Millionen Euro. Diese Mini-Akquisitionen ermöglichen strategische Partnerschaften ohne regulatorische Kopfschmerzen.

Doch wiegt das auf? Die technische Situation zeigt ein zwiespältiges Bild: Mit rund 7,60 Euro liegt der Titel zwar noch 10% über dem 200-Tage-Durchschnitt, aber bereits 8% unter dem 52-Wochen-Hoch von 8,30 Euro. Der RSI von 42,6 signalisiert weder überkaufte noch überverkaufte Conditions.

Alles steht und fällt mit dem September

Die gesamte Narrative führt unweigerlich zum Capital Markets Day am 29. September in München. Hier muss das Management drei kritische Fragen beantworten:

  1. Wie will es die Streikgefahr entschärfen?
  2. Kann die operative Erfolgsstory fortgeschrieben werden?
  3. Reichen die aktuellen Strategien für nachhaltiges Wachstum?

Die Aktie zeigt sich mit einem Plus von 23% seit Jahresbeginn erstaunlich robust. Doch ob diese Resilienz anhält, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden. Eins ist sicher: Langweilig wird es bei der Lufthansa-Aktie auch im Herbst 2025 nicht.

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