Die profitabelste Tochter der Lufthansa schlägt Alarm: Die Piloten der Swiss haben den Gesamtarbeitsvertrag gekündigt – mit überwältigender Mehrheit. 85 Prozent stimmten für einen "Neustart" der Beziehungen zum Management. Während der Konzern noch von der Übernahme der portugiesischen TAP Air träumt, droht ausgerechnet bei der Schweizer Ertragsperle neuer Ärger. Kommt jetzt die nächste Kostenwelle auf die Aktionäre zu?

Die Nachricht aus Zürich trifft die Lufthansa zur Unzeit. Der Pilotenverband Aeropers macht klar: Der bestehende Vertrag, während der Corona-Krise unter Druck ausgehandelt, spiegelt die heutige Realität nicht mehr wider. Was harmlos klingt, bedeutet im Klartext: Die Piloten wollen deutlich mehr Geld. Und sie haben eine starke Verhandlungsposition – immerhin steuert die Swiss einen überproportionalen Teil zum Konzernergebnis bei.

Kostenschock droht bei der Ertragsperle

Die Dimensionen des Konflikts werden erst auf den zweiten Blick deutlich:

  • Überwältigender Rückhalt: 85 Prozent der Verbandsmitglieder stimmten für die Kündigung
  • Frühzeitiges Signal: Der Vertrag läuft noch bis Ende 2026 – die vorgezogene Kündigung zeigt die Entschlossenheit
  • Strategische Bedeutung: Die Swiss gilt als eine der profitabelsten Airlines im Lufthansa-Konzern
  • Kostenrisiko: "Neustart" ist in Tarifverhandlungen meist das Codewort für saftige Gehaltssprünge

Für die Konzernführung ist das ein Albtraum-Szenario. Gerade erst hatte man die Streiks und Tarifkonflikte bei der Mutter beigelegt. Nun droht ausgerechnet bei der Swiss, die bisher als verlässlicher Gewinnbringer galt, neue Unruhe. Die Frage ist nicht ob, sondern wie teuer die Einigung werden wird.

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Expansion als Ablenkungsmanöver?

Zeitgleich wirft der Konzern seinen Hut in den Ring für TAP Air Portugal. Die staatliche Airline steht zur Privatisierung – und Lufthansa will zugreifen. Die Motivation ist klar: TAP verfügt über ein starkes Streckennetz nach Südamerika, das perfekt zur Lufthansa-Strategie passt.

Doch der Markt reagiert skeptisch. Übernahmen in der Airline-Branche sind notorisch komplex, oft überteuert und selten schnell profitabel. Während man neue Flugzeuge in Lissabon plant, brennt es in Zürich. Diese Prioritätensetzung dürfte nicht jedem Aktionär gefallen.

Analysten bleiben neutral – zu Recht?

Barclays hält an der Einstufung "Equal Weight" fest. Die Zurückhaltung ist nachvollziehbar: Die starke Reisenachfrage wird von steigenden Kostenrisiken überlagert. Die Swiss-Problematik ist dabei nur ein Faktor. Geopolitische Unsicherheiten, volatile Treibstoffpreise und der intensive Wettbewerb belasten zusätzlich.

Die Aktie reagiert prompt und gibt nach. Mit einem Plus von rund 31 Prozent seit Jahresanfang hatte sie sich zuletzt gut entwickelt. Doch die heutige Schwäche zeigt: Der Markt preist bereits ein, dass die Margenerholung länger dauern könnte als erhofft. Solange die Swiss-Verhandlungen nicht abgeschlossen sind, bleibt das Damoklesschwert steigender Personalkosten über dem Papier hängen.

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