Die Lufthansa steht im Tarifkonflikt mit ihrer Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) vor einer Pattsituation. Konzernchef Jens Ritter weist die Forderungen nach deutlich höheren Arbeitgeberbeiträgen zur betrieblichen Altersversorgung kategorisch zurück. "Wir haben nicht ansatzweise das Geld für eine weitere Verbesserung der ohnehin schon sehr guten betrieblichen Altersvorsorge", stellte Ritter gegenüber der Funke Mediengruppe klar.

Die Gewerkschaft hatte ursprünglich eine Verdreifachung des Arbeitgeberanteils für die gut 4.800 Piloten der Lufthansa Kerngesellschaft und Lufthansa Cargo gefordert. Nach sieben ergebnislosen Verhandlungsrunden stimmten die VC-Mitglieder Ende September mit großer Mehrheit für Streiks. Vorerst gewährt die Gewerkschaft dem Unternehmen jedoch mehr Zeit für ein verbessertes Angebot.

Der Tauschhandel: Flotte gegen Rente?

Ritter bringt einen Kompromiss ins Spiel, der die Verhandlungen in eine andere Richtung lenken könnte. Seine Beobachtung: Die Crews interessieren sich stärker dafür, wie die Schrumpfung der Kurzstreckenflotte gestoppt werden kann. Hier zeigt sich der Chef der deutschen Kernmarke durchaus kompromissbereit. "Dafür müssen aber auch die tariflichen Themen zur Alters- und Übergangsversorgung vom Tisch", so seine klare Bedingung.

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Der Hintergrund ist brisant: Die Lufthansa dünnt ihren Inlandsflugplan aus Kostengründen aus. Pro Woche fallen rund 50 Flüge zu den Drehkreuzen Frankfurt und München weg. Zwar wird keine innerdeutsche Strecke komplett eingestellt, doch die Entwicklung verunsichert die Crews offenbar mehr als die Rentenfrage.

Schwarze Zahlen reichen nicht

Ritters kompromisslose Haltung hat einen einfachen Grund: Die finanzielle Lage. Selbst wenn die Lufthansa-Kernmarke in diesem Jahr schwarze Zahlen schreibt, reicht das bei weitem nicht aus. "Für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung brauchen wir eine Marge von acht bis zehn Prozent. Eine schwarze Null ist nur ein erster Schritt", erklärt der Manager.

Mehrere Milliarden Euro verschlingt allein die Flottenerneuerung. Dazu kommen dreistellige Millionenbeträge für die Renovierung der Lounges in Frankfurt und München sowie für Digitalisierungsprojekte. Trotz des operativ besten Sommers des letzten Jahrzehnts mit einer Regelmäßigkeit von über 99 Prozent bleiben die hohen Standortkosten in Deutschland eine Belastung.

Die Lufthansa verfügt nach eigenen Angaben bereits jetzt über eines der besten Versorgungssysteme der Branche. Ritter betont, dass Anpassungen, die zu zusätzlichen Belastungen führen würden, nicht zu verantworten seien. Anleger dürften die weitere Entwicklung dieses Konflikts genau verfolgen – schließlich steht die Frage im Raum, ob Streiks die Erholung der Airline gefährden könnten.

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