Lufthansa Aktie: Konfrontationskurs!
Die Lufthansa stellt sich offen gegen ihre Piloten – und droht dabei gleich mit mehreren Streichen. Während Gewerkschaftsforderungen nach höheren Rentenzuschüssen vom Konzernchef als „unrealistisch" abgeschmettert werden, kürzt die Airline gleichzeitig massiv im Inlandsgeschäft. Doch statt sich klein zu machen, geht das Unternehmen parallel in die Offensive: Ein Übernahmepoker um die portugiesische TAP ist in vollem Gange. Kühle Rechnung oder gefährlicher Balanceakt?
Jens Ritter, Chef der Kernmarke Lufthansa Airlines, ließ am Wochenende keinen Zweifel an seiner Position. Die Forderungen der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) nach deutlich besserer Altersvorsorge? „Wir haben nicht ansatzweise das Geld dafür", so die knallharte Absage. Die Botschaft an die Kapitalmärkte ist klar: Kostendisziplin hat oberste Priorität.
Doch diese Härte birgt Risiken. Zwar verzichtet die Gewerkschaft vorerst auf Streikmaßnahmen, um den Verhandlungsspielraum nicht zu gefährden. Die Drohkulisse bleibt jedoch bestehen – und könnte sich schnell in operative Störungen verwandeln, sollten die Gespräche scheitern.
Arbeitsplätze statt Renten: Der Deal des Managements
Statt höhere Rentenzuschüsse anzubieten, versucht die Konzernführung, das Thema zu drehen. Der Vorschlag: Garantien für den Erhalt der Kurzstreckenflotte gegen Verzicht auf monetäre Verbesserungen bei der Altersvorsorge. Die Sorge der Piloten vor einer schleichenden Verkleinerung der Flotte soll mit Arbeitsplatzsicherheit beruhigt werden.
Ein cleverer Schachzug? Möglicherweise. Doch ob sich die Gewerkschaft auf diesen Kompromiss einlässt, ist alles andere als sicher. Für Anleger bedeutet dies:
- Weiteres Eskalationspotenzial im Tarifkonflikt bleibt bestehen
- Ungewissheit über mögliche Streiks im operativen Kerngeschäft
- Management demonstriert Härte gegenüber Kostensteigerungen
- Fokus auf Profitabilität statt populärer Zugeständnisse
Rotstift im Inland: 50 Flüge fallen weg
Wie ernst es der Kranich-Konzern mit dem Sparkurs meint, zeigt sich am Flugplan. Rund 50 wöchentliche Verbindungen zu den Drehkreuzen Frankfurt und München werden gestrichen. Die Begründung: steigende Standortkosten in Deutschland machen diese Strecken unrentabel.
Was nach Rückzug aussieht, ist aus Investorensicht ein starkes Signal. Unrentable Kapazitäten werden konsequent eliminiert, um die Margen des Gesamtnetzwerks zu schützen. Die Lufthansa opfert Wachstum im Inland für Profitabilität – eine Entscheidung, die an der Börse grundsätzlich honoriert wird.
Angriff auf TAP Portugal: Doppeltes Risiko?
Während im Heimatmarkt gespart wird, greift die Lufthansa international an. Das Unternehmen hat offiziell Interesse an der portugiesischen Staatsairline TAP bekundet und liefert sich damit einen direkten Bieterwettstreit mit Air France-KLM. Die strategische Logik leuchtet ein: TAP bietet erstklassigen Zugang zum südamerikanischen Markt, insbesondere Brasilien.
Doch der Zeitpunkt wirft Fragen auf. Parallel läuft bereits die Integration der italienischen ITA Airways. Zwei große Carrier gleichzeitig einzugliedern, könnte die Management-Kapazitäten überfordern und birgt erhebliche Ausführungsrisiken. Kann sich die Lufthansa diesen doppelten Kraftakt wirklich leisten?
Gratwanderung zwischen Sparkurs und Expansion
Die Lufthansa fährt derzeit zwei gegensätzliche Strategien gleichzeitig: Harter Sparkurs im Inland, aggressive Expansion international. Das Management zeigt Handlungsfähigkeit und Selbstbewusstsein – riskiert dabei aber auch eine Überforderung auf mehreren Fronten.
Die kommenden Wochen werden entscheidend. Bleibt der Tarifkonflikt beherrschbar und gelingt der TAP-Deal, könnte die Aktie weiter Fahrt aufnehmen. Eskaliert jedoch die Auseinandersetzung mit den Piloten oder scheitert die Expansionsstrategie, droht ein schneller Stimmungsumschwung. Mit einem Plus von knapp 30 Prozent seit Jahresbeginn hat der Titel bereits einiges an Fantasie eingepreist.
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