Lufthansa Aktie: Brisante Entscheidung
Die Lufthansa Group manövriert derzeit durch ein komplexes Spannungsfeld aus geopolitischen Zwängen und aggressiver Expansion. Während die Frachtsparte den Transport militärischer Güter nach Israel überraschend einstellt, treibt das Management die Übernahme der portugiesischen TAP voran. An der Börse honorieren Anleger den strategischen Kurs: Mit einem Plus von gut 1,2 Prozent am heutigen Handelstag nähert sich das Papier seinem 52-Wochen-Hoch.
Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
- Cargo-Stopp: Lufthansa Cargo verhängt ein Embargo für Militärfracht nach Israel.
- Expansion: Der Konzern bietet offiziell für 44,9 Prozent der TAP Air Portugal.
- Börsenkurs: Die Aktie notiert bei 8,31 Euro, nur wenige Cent unter dem Jahreshoch.
Frachttochter zieht die Reißleine
Lufthansa Cargo hat mit sofortiger Wirkung den Transport aller militärischen und sicherheitsrelevanten Güter von und nach Tel Aviv gestoppt. Das Unternehmen begründet diesen Schritt mit britischen Exportkontrollrichtlinien, die aufgrund der aktuellen Sanktionslage keine andere Wahl ließen. Das Embargo gilt routenunabhängig und bis auf Weiteres.
Die Entscheidung birgt politische Brisanz, da sie zeitlich mit dem Antrittsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz in Israel zusammenfällt. Besonders pikant: Erst vor wenigen Tagen feierte die deutsche Politik den Verkauf des Arrow-3-Raketenabwehrsystems – ein Rüstungsdeal historischen Ausmaßes. Während die Frachtsparte bremst, baut die Passagiersparte das Angebot jedoch aus: Die wöchentlichen Flüge der Gruppe nach Israel steigen im Dezember von 64 auf 74.
Kampf um TAP Air Portugal
Parallel zur operativen Anpassung in Nahost forciert CEO Carsten Spohr das anorganische Wachstum in Europa. Die Lufthansa hat formell ihr Interesse an einer Minderheitsbeteiligung an der staatlichen TAP Air Portugal bekundet. Portugal privatisiert knapp 45 Prozent der Airline, wobei die Lufthansa gegen die Schwergewichte Air France-KLM und die British-Airways-Mutter IAG antritt.
Strategisch wäre der Zukauf logisch: Der Konzern ist seit über 70 Jahren in Portugal aktiv und baut derzeit einen neuen Technik-Standort bei Porto. Eine erfolgreiche Übernahme würde die Marktposition auf den wichtigen Routen nach Südamerika und Afrika signifikant stärken.
Analysten skeptisch trotz Rally
Obwohl die Aktie seit Jahresanfang beeindruckende 35 Prozent zugelegt hat und mit 8,31 Euro fast das 52-Wochen-Hoch von 8,33 Euro erreicht, bleiben Analysten vorsichtig. Die US-Bank JPMorgan stufte den Titel zwar kürzlich auf „Neutral“ hoch, das Kursziel von 7,50 Euro liegt jedoch deutlich unter dem aktuellen Niveau. Die Experten sehen zwar operative Verbesserungen, mahnen aber angesichts der ambitionierten Mittelfristziele zur Zurückhaltung.
Konzernweit setzt das Management indes auf Effizienz. Das Programm „OPS Sustainability“ sparte seit 2022 rund 54.000 Tonnen Kerosin ein. Bis 2028 sollen jährlich weitere 50.000 Tonnen CO₂ vermieden werden – ein notwendiger Schritt, um die Profitabilität langfristig zu sichern.
Ob der Spagat zwischen politisch motivierten Einschränkungen im Frachtgeschäft und der teuren Expansion in Südeuropa gelingt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen, wenn die Entscheidung im Bieterverfahren um die TAP fällt.
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