Lufthansa feiert mit neuen Langstreckenjets das bevorstehende 100-jährige Jubiläum, doch aus Bewertungssicht ziehen Wolken auf. Analysten sehen die Aktie leicht über ihrem fairen Wert, während operative Fortschritte durch Liefer- und Zertifizierungsengpässe ausgebremst werden. Wie stabil ist die aktuelle Markteinschätzung vor diesem Hintergrund?

Analysten sehen begrenztes Aufwärtspotenzial

Nach aktuellen Marktdaten liegt der Analysten-Konsens für den fairen Wert der Lufthansa Aktie bei 8,01 Euro. Auf dieser Basis gilt der Titel derzeit als rund 5,2 % überbewertet.

Die Diskrepanz zwischen gehandeltem Kurs und Fair Value deutet darauf hin, dass der Markt die künftige Entwicklung des Konzerns optimistischer einpreist, als es das aktuelle Bewertungsniveau rechtfertigt. Risiken in der Marge und im operativen Geschäft scheinen im Kurs nur teilweise reflektiert.

Wesentliche Bewertungsparameter:

  • Fair-Value-Konsens: 8,01 Euro je Aktie
  • Einstufung: ca. 5,2 % überbewertet
  • Implikation: kurzfristig begrenzter Bewertungsspielraum

Flottenmodernisierung mit operativen Einschränkungen

Operativ setzt Lufthansa ein sichtbares Zeichen: Am Frankfurter Flughafen ist die neue Boeing 787-9 „Dreamliner“ mit der Kennung D-ABPU eingetroffen. Sie ist der erste von sechs geplanten „Jubiläumsjets“, die das 100-jährige Bestehen mit Sonderlackierung „1926 | 2026“ hervorheben.

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Gleichzeitig zeigt dieses Prestigeprojekt die aktuellen Grenzen der Branche. Wegen fehlender Zertifizierungen kann die Business Class der neuen Maschine voraussichtlich bis Mai 2026 nur sehr eingeschränkt genutzt werden – lediglich vier Sitze sind zunächst freigegeben. Ein teurer Vermögenswert bringt damit in den ersten Monaten nicht die geplante Umsatzleistung.

Weitere Eckdaten zur Flotte:

  • Übernahme der siebten Boeing 787-9 direkt von Boeing
  • Lufthansa bleibt mit acht aktiven Boeing 747-400 weiterhin größter Betreiber dieser alternden Passagierversion

Sparmaßnahmen und Zusatzerlöse im Fokus

Parallel zur Flottenpolitik setzt das Management auf Kostendisziplin und höhere Zusatzerlöse. In der Partner-Lounge am Flughafen Helsinki müssen Lufthansa-Passagiere – auch in der Business Class und mit Vielfliegerstatus – für alkoholische Getränke außerhalb des Basis-Weinangebots zahlen. Solche Maßnahmen wirken zwar klein, unterstreichen aber den Kostendruck, unter dem das Geschäftsmodell steht.

Auf der Erlösseite baut Lufthansa den Bereich Ancillary Revenue aus. Upgrades in die Premium Economy sind bis 24 Stunden vor Abflug möglich. Ziel ist eine höhere Ausschöpfung der Zahlungsbereitschaft pro Passagier und damit ein zusätzlicher Beitrag zur Profitabilität.

Fazit: Ambivalentes Gesamtbild

Die Ausgangslage bleibt zweigeteilt: Die Flottenmodernisierung schreitet voran, wird aber durch Zertifizierungsprobleme und damit verzögerte Umsatzwirkung gebremst. Gleichzeitig zeigen die Maßnahmen im Lounge- und Upgrade-Bereich den Spagat zwischen Premiumanspruch und Margendruck.

Die aktuelle Fair-Value-Schätzung von 8,01 Euro und die daraus abgeleitete leichte Überbewertung signalisieren ein begrenztes kurzfristiges Aufwärtspotenzial. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung werden die zeitnahe Lösung der Kabinen-Zertifizierung sowie messbare Fortschritte bei den Margen im laufenden Geschäft sein.

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