Leonardo Aktie: Strategische Impulse
Neue Exportchancen und ein technologischer Erfolg im Luftverteidigungsbereich rücken Leonardo in den Mittelpunkt der europäischen Rüstungsindustrie. Das Unternehmen verbindet einen möglichen Großauftrag aus Asien mit einem demonstrativen Leistungssprung bei einem neuen Luftabwehrsystem. Wie stark können diese Projekte das ohnehin schon starke Börsenjahr zusätzlich untermauern?
Eurofighter-Deal mit Bangladesch
Am 9. Dezember hat die Luftwaffe von Bangladesch eine Absichtserklärung (Letter of Intent) zum Kauf von Eurofighter Typhoon unterzeichnet. Für das Programm wäre das ein Meilenstein – und für Leonardo ein zentraler Erfolg in der internationalen Vertriebsoffensive.
Die wichtigsten Eckpunkte des möglichen Geschäfts:
- Bangladesch wäre der erste Eurofighter-Kunde außerhalb Europas und des Nahen Ostens
- Lokale Berichte sprechen von 12 bis 16 Maschinen
- Leonardo führt die Verkaufskampagne für das Vierländer-Konsortium
- Die Endmontage der Jets ist im Leonardo-Werk Turin geplant
- Piloten der Luftwaffe Bangladeschs haben die Maschinen bereits Anfang 2025 in Italien getestet
Für Bangladesch hätte der Wechsel Gewicht: Bisher stützt sich die Luftwaffe vor allem auf ältere chinesische Chengdu F-7 und russische MiG-29. Ein Einstieg in den Eurofighter wäre damit nicht nur eine Modernisierung, sondern auch eine strategische Neuorientierung weg von russisch-chinesischer Technik.
Für Leonardo geht es weniger nur um Stückzahlen, sondern um Signalwirkung. Ein erfolgreicher Abschluss könnte weiteren Interessenten außerhalb der bisherigen Eurofighter-Region den Einstieg erleichtern und den Lebenszyklus des Programms verlängern.
Luftverteidigung: Michelangelo-System überzeugt im Test
Parallel meldet Leonardo Fortschritte bei einem Schlüsselprojekt im Bereich Luftverteidigung. Am 3. Dezember absolvierte das Michelangelo Security Dome-System seinen ersten Qualifikationstest – mit einem Ergebnis, das die technische Leistungsfähigkeit unterstreicht.
Im Versuch wurde das KRONOS Grand Mobile High Power-Radar von Leonardo mit dem italienischen bodengebundenen Luftabwehrsystem SAMP/T gekoppelt. Das Radar identifizierte ein Luftziel und leitete einen Abfangflugkörper, der das Ziel in einer bisher unerreichten Entfernung für das SAMP/T-System traf. Für Kunden ist genau diese Kombination aus Reichweite, Präzision und Systemintegration ein entscheidendes Verkaufsargument.
Konzept: Mehrdomänen-Schutzschirm
CEO Roberto Cingolani hatte den Michelangelo Security Dome bereits am 27. November vorgestellt. Das System ist als umfassende Verteidigungsarchitektur ausgelegt, die mehrere Dimensionen und Technologien zusammenführt:
- Sensoren der neuen Generation für Land-, See-, Luft- und Weltraumanwendungen
- Plattformen für Cyber-Abwehr
- Führungs- und Kontrollsysteme (Command & Control)
- Künstliche Intelligenz zur Datenverarbeitung und Entscheidungsunterstützung
- Koordinierte Wirkmittel („Effectoren“) gegen unterschiedliche Bedrohungsarten
Der Ansatz zielt auf ein breites Bedrohungsspektrum: Luft- und Raketenangriffe einschließlich Hyperschallwaffen und Drohnenschwärme, Angriffe auf See – an der Oberfläche wie unter Wasser – sowie feindliche Kräfte am Boden. Michelangelo soll damit als modulare Plattform fungieren, die verschiedene nationale und internationale Systeme einbindet und Steuerung, Sensorik und Abwehr vereint.
Positive Analystenstimmung und starke Performance
Auch die Analystenseite stützt das Bild eines gut positionierten Konzerns. JPMorgan hat sein Kursziel zuletzt auf 63 Euro angehoben und bleibt bei der Einstufung „Overweight“. Im Durchschnitt liegen die Kursziele der Experten bei rund 55 bis 56 Euro und signalisieren damit weiteres Potenzial gegenüber dem aktuellen Niveau.
An der Börse hat Leonardo 2025 bereits ein außergewöhnlich starkes Jahr hinter sich. Auf Euro-Basis liegt das Plus seit Jahresanfang bei rund 84 %, über zwölf Monate bei knapp 87 %. Der Schlusskurs vom Freitag lag mit 48,16 Euro zwar rund 14 % unter dem 52-Wochen-Hoch von 56,30 Euro, im größeren Bild dominiert aber ein klarer Aufwärtstrend – begleitet von einem hohen RSI von 75, der kurzfristig auf ein überkauftes Niveau hinweist.
Rückenwind durch höhere Verteidigungsetats
Der Hintergrund für die jüngsten Einzelmeldungen ist ein struktureller Trend: Die europäischen Verteidigungsetats wachsen. Programme wie die „Security Action for Europe“ (SAFE) der EU und höhere NATO-Verpflichtungen sorgen für vollen Auftragsbüchern in der Branche.
Für Leonardo kommt hinzu, dass mehrere Länder Interesse am GCAP-Kampfflugzeug der nächsten Generation gezeigt haben. Nach Angaben des italienischen Verteidigungsministers zählen dazu unter anderem Deutschland, Australien, Saudi-Arabien und Kanada. Leonardo spielt in diesem Programm eine zentrale Rolle und könnte so an künftigen Großaufträgen beteiligt werden.
Der Konzern profitiert zudem von seiner breiten Aufstellung – von Hubschraubern über Verteidigungselektronik und Cybersecurity bis hin zu Luftfahrt- und Raumfahrtlösungen. Die Kombination aus möglichem Eurofighter-Neukunden, technologischer Demonstration im Bereich Luftverteidigung und strukturellem Rückenwind durch steigende Budgets liefert damit eine solide Grundlage für die weitere Geschäftsentwicklung in den kommenden Quartalen.
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