Leonardo steht vor einem der größten Umbrüche seiner Unternehmensgeschichte. Während der italienische Rüstungskonzern mit Airbus und Thales eine Weltraum-Allianz schmiedet, die Europa gegen SpaceX wappnen soll, brennt es gleichzeitig an mehreren anderen Fronten. Kann der Konzern diesen gewaltigen Spagat meistern?

Europa rüstet sich gegen SpaceX

Die Pläne sind gewaltig: Leonardo, Airbus und Thales wollen ihre Satelliten- und Weltraumgeschäfte in einem neuen Joint Venture bündeln. Das noch namenlose Unternehmen soll ab 2027 mit rund 6,5 Milliarden Euro Jahresumsatz und 25.000 Mitarbeitern zum europäischen Schwergewicht werden.

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Die Machtverhältnisse sind klar verteilt: Airbus hält 35 Prozent, Leonardo und Thales jeweils 32,5 Prozent. Das erklärte Ziel: Europa soll endlich einen schlagkräftigen Konkurrenten zu amerikanischen Giganten wie SpaceX bekommen. Doch während diese Fusion Hoffnungen weckt, vollzieht Leonardo gleichzeitig einen bemerkenswerten Rückzug.

Strategischer Ausstieg aus dem Raketenbusiness

Bezeichnend ist, was nicht Teil der neuen Allianz wird: Trägerraketen bleiben außen vor. Diese Entscheidung geht Hand in Hand mit Leonardos Abkehr von seinem Investment in die italienische Raumfahrtfirma Avio. Der Konzern verzichtet auf die Teilnahme an Avios 400-Millionen-Euro-Kapitalerhöhung – und dilutiert damit bewusst seine Beteiligung.

Experten werten dies als endgültigen Ausstieg aus dem Launcher-Segment, das Leonardo offenbar nicht mehr als Kerngeschäft betrachtet. Ein bemerkenswerter Kurswechsel für ein Unternehmen, das erst vor wenigen Jahren seinen Avio-Anteil noch ausbaute.

Streikwelle bedroht britische Standorte

Während Leonardo seine Weltraum-Strategie neu justiert, droht Ungemach an der operativen Front. Über 3.000 Beschäftigte an mehreren britischen Standorten treten im November in den Streik. Betroffen sind kritische Produktionsstätten in Yeovil, Luton, Basildon, Edinburgh und Newcastle.

Die Gewerkschaft Unite spricht von einer faktischen Lohnkürzung und hat die Arbeitsniederlegung bereits angekündigt. Für Leonardo bedeutet das Risiko von Produktionsausfällen bei wichtigen Verteidigungs- und Luftfahrtsystemen – zur denkbar ungünstigsten Zeit.

Cybersecurity-Investment unter Dach und Fach

Inmitten der Umwälzungen hat Leonardo seine Cybersecurity-Offensive vorangetrieben. Die strategische 20-Millionen-Euro-Investition in das finnische Unternehmen SSH Communications Security ist abgeschlossen. Am 24. Oktober wurden die 13,3 Millionen neuen Aktien offiziell registriert und machen Leonardo zum größten Anteilseigner. Teil des Plans: ein "Made in Europe" Zero-Trust-Cybersecurity-Ökosystem aufzubauen.

Die Quartalszahlen am 4. November dürften zeigen, wie sich diese vielschichtigen Transformationen auf die Geschäftsentwicklung auswirken.

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