Der italienische Rüstungs- und Luftfahrtkonzern Leonardo hat von der globalen Rating-Agentur MSCI ein verbessertes ESG-Rating erhalten – ein Sprung von 'BBB' auf 'A'. Doch statt Jubel an der Börse folgte am Dienstag ein Kursrückgang von 1,80 Prozent. Wie kann das sein? Und was bedeutet die Auszeichnung wirklich für Anleger?

Nachhaltigkeit trifft auf Rüstungsrealität

MSCI bewertet mit ihrem ESG-Rating, wie gut Unternehmen langfristige Nachhaltigkeitsrisiken managen – von Umweltaspekten über soziale Verantwortung bis hin zur Unternehmensführung. Für Leonardo ist das 'A'-Rating ein strategischer Meilenstein, gerade in einer Branche, die traditionell unter starker Beobachtung nachhaltigkeitsorientierter Investoren steht.

CEO Roberto Cingolani sprach von einer "bedeutenden Anerkennung" der Unternehmensstrategie, die "Wachstum und finanzielle Solidität mit unternehmerischer Nachhaltigkeit verbindet". In einem geopolitisch zunehmend angespannten Umfeld, in dem der Verteidigungs- und Luftfahrtsektor eine wichtigere Rolle spiele, sei diese Bewertung besonders wertvoll.

Doch der Markt blieb am Dienstag unbeeindruckt. Die Aktie schloss bei 50,16 Euro in Mailand, an der Londoner Börse notierte sie bei 50,12 Euro – jeweils im Minus. Offenbar überwogen andere Faktoren oder die generelle Marktstimmung die positive ESG-Nachricht.

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Operative Stärke als Fundament

Das verbesserte Rating kommt nicht aus dem Nichts. Leonardo kann auf eine beeindruckende operative Performance im Jahr 2025 zurückblicken. Anfang November meldete der Konzern für die ersten neun Monate einen Auftragsanstieg von 23,4 Prozent auf 18,2 Milliarden Euro und ein Umsatzplus von 11,3 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro. Die Jahresprognose wurde bestätigt.

Wichtige Großaufträge – darunter ein Vertrag der Tochter Leonardo DRS zur Lieferung von Gefechtsführungssystemen an die thailändische Armee – stützen das volle Auftragsbuch und sorgen für Planungssicherheit. Finanziell steht Leonardo damit auf stabilem Grund.

Was bringt das 'A'-Rating wirklich?

Für institutionelle Investoren, die ESG-Kriterien in ihre Anlageentscheidungen einbeziehen, kann die Verbesserung des Ratings ein entscheidender Faktor sein. Ein 'A' von MSCI signalisiert: Leonardo geht proaktiv mit Nachhaltigkeitsrisiken um und ist langfristig widerstandsfähig aufgestellt. Das könnte den Zugang zu einem breiteren Kreis internationaler Fonds erleichtern.

Analysten bleiben grundsätzlich optimistisch gestimmt. Der Konsens lautete zuletzt auf "Moderate Buy". Mit einem Kursanstieg von fast 98 Prozent über die letzten zwölf Monate hat die Aktie bereits eine bemerkenswerte Rally hinter sich. Die ESG-Aufwertung fügt der Investmentthese eine weitere, strategische Komponente hinzu – auch wenn der Markt sie kurzfristig ignoriert hat.

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