Leonardo setzt seine Strategie jenseits des reinen Rüstungsgeschäfts sichtbar um. Ein großer Metro-Auftrag in Neapel und ein technologischer Meilenstein im All-Bereich zeigen, wie breit der Konzern inzwischen aufgestellt ist. Für Anleger ist dabei entscheidend: Diese Nachrichten betreffen nicht nur Prestige, sondern konkrete Aufträge und neue Geschäftsfelder.

Großauftrag in Neapel stärkt zivilen Bereich

Auslöser der positiven Marktreaktion ist der Einstieg Leonardos in ein bedeutendes Infrastrukturprojekt: Das Unternehmen ist Kernmitglied eines vom spanischen Hersteller CAF geführten Konsortiums, das den Zuschlag für die neue U-Bahn-Linie 10 im Raum Neapel (Afragola–Napoli) erhalten hat.

Der von der regionalen Verkehrsgesellschaft EAV vergebene Auftrag hat ein Gesamtvolumen von über 630 Millionen Euro, die erste aktivierte Tranche liegt bei 259 Millionen Euro. Während CAF vor allem für Züge und Signalanlagen zuständig ist, übernimmt Leonardo zentrale Hightech-Komponenten: integrierte Sicherheitslösungen, Telekommunikation und Leitstellen-Technik für das vollautomatische (GoA4) System ohne Fahrer.

Neben Leonardo gehören unter anderem Mer Mec STE und Francesco Ventura Costruzioni Ferroviarie zum Konsortium. Der Auftrag stärkt das heimische Auftragsbuch und unterstreicht, dass Leonardo mit seinen Elektronik- und Cyberkompetenzen auch in komplexen städtischen Infrastrukturprojekten wettbewerbsfähig ist – ein gezielter Schritt zur breiteren Aufstellung jenseits des Verteidigungsgeschäfts.

Stratosphärenprojekt als Innovationsbeweis

Parallel dazu meldet der Konzern einen Erfolg im Raumfahrt- und Datendienstebereich. Die Tochter Telespazio Ibérica, Teil des Joint Ventures Telespazio von Leonardo und Thales, hat Europas ersten zivil zugelassenen Flug eines High Altitude Platform Systems (HAPS) abgeschlossen.

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Die Mission fand gemeinsam mit Space42-Tochter Mira Aerospace statt und nutzte den solarbetriebenen Gleiter ApusNeo18. Im Rahmen des ISSEC-Programms lag der Fokus auf der Überwachung und Prävention von Waldbränden in Spanien. Technisch geht es darum, aus der Stratosphäre in Echtzeit hochauflösende, KI-gestützte Geodaten bereitzustellen – ein Marktsegment mit wachsenden Anwendungen in Katastrophenschutz, Umweltüberwachung und Sicherheit.

Dieses Projekt fügt sich in Leonardos Ausbau der Raumfahrtaktivitäten ein. Bereits im Oktober 2025 hatte das Unternehmen zusammen mit Airbus und Thales eine Grundsatzvereinbarung zur Bündelung von Raumfahrtaktivitäten unterzeichnet. Der nun erfolgte HAPS-Flug liefert ein konkretes Anwendungsbeispiel für innovative Erdbeobachtungs- und Krisenmanagementdienste, unabhängig von den strukturellen Konzernplänen.

Einordnung der Entwicklung

Die aktuellen Nachrichten passen in Leonardos 2025er-Linie, das starke Verteidigungsgeschäft mit zivilen Hochtechnologieanwendungen zu ergänzen. Der Metro-Auftrag in Neapel erweitert die Erlösbasis Richtung „Smart City“ und kritische Infrastruktur, wo sich Sicherheits-, Kommunikations- und Kontrolltechnologien des Konzerns direkt nutzen lassen.

Gleichzeitig zeigt der HAPS-Erfolg, dass Leonardo im zukunftsträchtigen Markt für stratosphärische Plattformen und geodatenbasierte Dienste mitspielt. Für die Raumfahrt- und Servicesparte ist dies ein weiterer Baustein, um sich von reinen Hardwarelieferungen hin zu daten- und dienstgetriebenen Geschäftsmodellen zu entwickeln.

An der Börse spiegelt sich der Strategiewechsel bereits in einer starken Performance wider: Auf Sicht von zwölf Monaten hat die Aktie ihren Wert mehr als verdoppelt, der Kurs liegt aktuell rund 115 Prozent über dem 52‑Wochen‑Tief.

Ausblick: Margen, Skalierung, Technikbild

In den kommenden Quartalen dürfte der Fokus der Analysten vor allem auf zwei Punkten liegen: Zum einen auf den Margen im Metroprojekt – hier entscheidet sich, wie profitabel Leonardo seine Elektronik- und Cyberkompetenzen im Infrastrukturbereich monetarisieren kann. Zum anderen auf der Frage, in welchem Tempo sich die HAPS-Technologie auf weitere europäische Kunden und Anwendungen ausrollen lässt.

Operativ bringt die aktivierte erste Phase des Neapel-Auftrags planbare Auslastung für die entsprechenden Sparten, während Telespazio mit dem Stratosphärenprojekt seine Referenzen im Bereich Erdbeobachtung und Krisenmanagement ausbaut. Auf dieser Basis werden die nächsten Zahlen und der Ausblick für 2026 zeigen, wie stark sich die heute gemeldeten Schritte in Auftragsbestand und Umsatzprognose niederschlagen.

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