Europäische Rüstungsaktien gerieten zuletzt durch Berichte über Friedensverhandlungen in der Ukraine unter Druck. Doch der italienische Luft- und Raumfahrtkonzern Leonardo sendet ein klares Signal, dass der strukturelle Aufrüstungstrend intakt ist. Mit dem Inkrafttreten eines Großauftrags aus Nigeria und einer neuen Vereinbarung mit der italienischen Luftwaffe untermauert das Unternehmen seine Auftragsbücher abseits der täglichen geopolitischen Schlagzeilen.

Finanzierung steht: 450-Millionen-Euro-Deal fixiert

Das Kernstück der aktuellen Nachrichtenlage ist die endgültige Bestätigung eines umfangreichen Exportgeschäfts mit Nigeria. Der Vertrag über die Lieferung von sechs M-346 FA Jets ("Fighter Attack") im Wert von rund 450 Millionen Euro ist nun effektiv geworden. Entscheidend für diesen Schritt war die Klärung der Finanzierungsdetails: Ein Bankenkonsortium unter Führung von UniCredit und Crédit Agricole hat den Kredit finalisiert, der zu 100 Prozent durch die italienische Exportkreditagentur SACE garantiert wird.

Mit der Zahlung der ersten SACE-Prämie im November ist der Weg für die Produktion frei. Die ersten Auslieferungen sind für Oktober 2026 geplant. Strategisch besonders wertvoll ist dieser Deal, da er Optionen für bis zu 24 weitere Flugzeuge enthält. Die neuen Jets sollen veraltete Alpha Jets ersetzen und unter anderem im Kampf gegen Boko Haram eingesetzt werden.

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Stärkung des Heimatmarktes und GCAP-Fantasie

Parallel zum Exporterfolg festigt Leonardo seine Position auf dem Heimatmarkt. Ein neuer mehrjähriger Vertrag mit der italienischen Luftwaffe sichert die logistische Unterstützung und Simulationsdienste für die C-27J-Flotte für den Zeitraum von 2026 bis 2028. Dieser Schritt stärkt das Servicegeschäft, das als stabilisierende Einnahmequelle neben dem volatileren Verkauf von Großgerät dient.

Zusätzliche Fantasie kommt in das langfristige Bild durch das Global Combat Air Programme (GCAP). Das bisher von Italien, Großbritannien und Japan getragene Projekt für einen Kampfjet der nächsten Generation zieht offenbar weiteres Interesse auf sich. Aussagen des italienischen Verteidigungsministers deuten darauf hin, dass Deutschland sowie weitere Nationen wie Saudi-Arabien oder Kanada einen Beitritt erwägen könnten. Für Leonardo als industriellen Kernpartner würde eine Erweiterung des Konsortiums die Bedeutung innerhalb dieses Milliarden-Programms massiv steigern.

Marktlage und Ausblick

Die operativen Erfolge treffen auf ein volatiles Marktumfeld. Die Aktie korrigierte zuletzt rund 16 Prozent von ihrem 52-Wochen-Hoch, da Anleger Gewinne mitnahmen und geopolitische Risiken neu bewerteten. Dennoch spiegelt die Kursentwicklung seit Jahresanfang mit einem Plus von über 80 Prozent das weiterhin hohe Vertrauen in den europäischen Verteidigungssektor wider.

Mit den nun gesicherten Verträgen verlagert sich der Fokus auf die industrielle Umsetzung. Leonardo muss nun den Produktionshochlauf für den Lieferstart 2026 managen und gleichzeitig seine Position im sich möglicherweise vergrößernden GCAP-Konsortium behaupten.

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