Lenzing-Aktie: Sparen allein reicht nicht!

Der Faserhersteller Lenzing hat noch immer mit Gegenwind zu kämpfen und musste zuletzt erneut Verluste präsentieren. Um mit der Lage besser zurechtzukommen, wird ein umfangreiches Sparprogramm verfolgt. In dessen Rahmen sollen rund 600 Arbeitsplätze abgebaut werden. Allerdings macht das Unternehmen sich auch um die Zukunft Gedanken und investiert an anderer Stelle.

Wie am Mittwochmorgen bekannt wurde, steckt Lenzing 15 Millionen Euro in den Ausbau von Produktionskapazitäten am Standort Lenzing. Dort sollen in Zukunft mehr Premium-Viscosefasern hergestellt werden. Dem Unternehmen zufolge handelt es sich um einen Teile eines größeren Investitionsprogramms, welches insgesamt 100 Millionen Euro umfasst.

Wachstumsaussichten bei Lenzing?

Mit den Investitionen will Lenzing auf lange Sicht die Wettbewerbsfähigkeit seiner Standorte in Österreich sichern. Das ist ein nachvollziehbares und aus Anlegersicht zu begrüßendes Vorhaben. Zwar werden die eher mauen Bilanzen damit auch ein Stück weit belastet. Dass nur mit Sparplänen kein Wachstum zu erreichen ist, dürfte den Anlegern aber sehr bewusst sein.

Dementsprechend werden die Pläne von Lenzing auch mit etwas Zuversicht aufgenommen. Im frühen Handel am Mittwoch konnte die Aktie zunächst leicht zulegen. Ein Ausbruch aus dem Abwärtstrend gelingt damit zwar ebenso wenig wie der Ausgleich des jüngsten Absturzes infolge enttäuschender Zahlen. Im besten Fall wird aber nun der Grundsteing für neues Wachstum gelegt.

Eine Glaubenssache

Die große Frage lautet nun, ob die Investitionen sich auch auszahlen werden. Mit Sicherheit beantworten lässt sich dies erst im Nachhinein. Daher ist es auch nachvollziehbar, dass unter den Anlegern weiterhin eine große Portion Skepsis bleibt. Daran wird sich wahrscheinlich auch nichts ändern, solange die Zahlen nicht endlich etwas freundlicher wirken.