Der Faserhersteller Lenzing hat einen entscheidenden Schachzug gemacht – und die Märkte reagieren überrascht. Mit einer überzeichneten Hybridanleihe sichert sich das Unternehmen nicht nur frisches Kapital, sondern auch wertvolles Vertrauen. Doch reicht das für die dringend benötigte Trendwende?

Kapitalmarkt gibt grünes Licht

Eigentlich wollte Lenzing 300 Millionen Euro einsammeln. Doch die Investoren verlangten mehr: Am Ende platzierte das Unternehmen eine Hybridanleihe über stolze 500 Millionen Euro. Der Kupon von 9 Prozent fiel dabei sogar am unteren Ende der erwarteten Spanne – ein klares Zeichen, dass institutionelle Anleger trotz der angespannten Lage an den Faserhersteller glauben.

Die Eckdaten der Transaktion:

  • Volumen: 500 statt geplanter 300 Millionen Euro
  • Zinskupon: 9% p.a. (unteres Ende der Angebotsspanne)
  • Fälligkeit: Erste Kündigungsoption 2027

Finanzieller Atem bis 2027

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Mit diesem Coup hat Lenzing einen zentralen Unsicherheitsfaktor ausgeräumt. Die frischen Mittel verschaffen dem Management Planungssicherheit für die kommenden Jahre. Jetzt kann sich das Unternehmen voll auf sein Performance-Programm konzentrieren – insbesondere auf Margenverbesserungen und die Generierung von positivem Free Cashflow.

Die aktuelle Kursentwicklung zeigt allerdings, dass die Skepsis noch nicht ganz verflogen ist: Mit 24,40 Euro notiert die Aktie deutlich unter ihren wichtigen Durchschnittswerten und rund 30 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch.

Die große Frage: Operative Wende in Sicht?

Die erfolgreiche Anleiheplatzierung ist erst der Anfang. Jetzt muss Lenzing liefern: Kann das Unternehmen seine strategische Neuausrichtung umsetzen und die erhoffte operative Trendwende schaffen? Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob der frisch gestärkte Faserhersteller das Vertrauen der Märkte rechtfertigen kann.

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