Lenzing-Aktie: Das gibt Ärger!

In der vergangenen Woche machten bereits Gerüchte die Runde, laut denen beim österreichischen Faserhersteller Lenzing das nächste Sparprogramm mit weitreichenden Stellenstreichungen anstehen können. Durch die Medien geisterte die Zahl von 500 Stellen, welche im Laufe der nächsten Jahre dem Rotstift zum Opfer fallen könnten.

Am Montag bestätigte das Unternehmen dies bei der Aufsichtsratssitzung nicht nur, sondern ging sogar noch einen Schritt weiter. Nun ist von bis zu 600 Stellenstreichungen die Rese, 250 davon noch im laufenden Jahr. Etwa die Hälfte der Kürzungen ist in der Verwaltung vorgesehen. Darüber hinaus wird die Verlagerung von Tätigkeiten ins Ausland geprüft.

Die Gewerkschaften formieren sich

Die Gewerkschaften organisierten am Montag derweil eine eilige Betriebsversammlung und sparten bei dieser Gelegenheit nicht an Kritik an Lenzing. Beschlossen wurde eine Resolution zum Erhalt der fraglichen Arbeitsplätze. Sowohl GPA als auch PRO-GE sicherten den Beschäftigten ihre Unterstützung zu.

Letztere seien hauptverantwortlich dafür, Lenzing durch Krisenzeiten manövriert zu haben und hätten ihrerseits bereits selbst Vorschläge für mehr Effizienz gemacht. Es liege nun am Vorstand, diese in die Tat umzusetzen. Mit Stellenstreichungen möchte man sich aber keinesfalls zufriedengeben. Es brauche Investitionen am Standort und nicht "jedes halbe Jahr ein neues Kostensenkungsprogramm".

Es wird ungemütlich bei Lenzing

Lenzing selbst sieht in seinem Vorhaben lediglich eine (notwendige) Verlagerung von Kapazitäten. Einigkeit scheint sich in der Sache nicht abzuzeichnen, und so könnte es im Unternehmen demnächst eher ungemütlich zugehen. Die Anleger befanden sich zuletz bereits dezent auf dem Rückzug. Die Lenzing-Aktie zeigte am Montag rote Vorzeichen und gab am Dienstagmorgen um ein weiteres Prozent bis auf 24,90 Euro nach.