Kraft Heinz Aktie: Radikaler Schritt oder Verzweiflungsakt?

Der Lebensmittelriese Kraft Heinz schockt die Märkte mit einer drastischen Kehrtwende: Die 2015 für 46 Milliarden Dollar geschmiedete Megafusion soll komplett rückgängig gemacht werden. Statt einem Konzern entstehen zwei völlig eigenständige Unternehmen. Doch während das Management von "strategischem Fokus" spricht, fragen sich Anleger: Ist das die Rettung oder das Eingeständnis des Scheiterns?
Schockwelle durch die Lebensmittelbranche
Die Ankündigung am vergangenen Dienstag ließ die Kraft Heinz-Aktie um 6,4% abstürzen – der schwerste Tagesverlust seit Mai 2022. Der einstimmig vom Vorstand beschlossene Plan sieht eine steuerfreie Aufspaltung vor, die Warren Buffetts und 3G Capitals ursprüngliche Vision völlig zunichtemacht.
Besonders pikant: Seit der Fusion 2015 hat die Aktie bereits rund 60% an Wert verloren und kämpft weiter mit sinkenden Umsätzen und hoher Verschuldung. Die geplante Trennung soll nun retten, was die Zusammenlegung nicht geschafft hat.
Zwei Welten entstehen
Die Aufspaltung folgt einer klaren Logik: Das erste Unternehmen, vorläufig "Global Taste Elevation Co." genannt, übernimmt die wachstumsstarken internationalen Marken wie Heinz Ketchup, Philadelphia und Kraft Mac & Cheese. Mit 15,4 Milliarden Dollar Umsatz 2024 und 20% Anteil aus Schwellenmärkten soll hier die Zukunft liegen.
Die zweite Firma, "North American Grocery Co.", konzentriert sich auf die traditionellen US-Haushaltsmarken Oscar Mayer, Kraft Singles und Lunchables. Trotz 10,4 Milliarden Dollar Umsatz gilt dieser Bereich als weniger dynamisch – ein Grund für die Skepsis der Investoren.
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Wall Street gespalten
Die Analystengemeinde zeigt sich uneinig. Morgan Stanley upgradete die Aktie überraschend von "Underweight" auf "Equal-Weight" und hob das Kursziel auf 29 Dollar an. Analystin Megan Alexander argumentiert, die negative Thesis sei "weitgehend eingetreten" und die Schätzungen nun "realistischer".
Mizuho-Analyst John Baumgartner bleibt dagegen skeptisch: Zwar stärke die Aufspaltung vermutlich den "Boden unter der Aktie", doch Wachstumsfragen würden das Aufwärtspotenzial begrenzen.
Teure Trennung mit ungewissem Ausgang
Die Scheidung hat ihren Preis: Etwa 300 Millionen Dollar jährliche Zusatzkosten durch wegfallende Synergien drohen. Hinzu kommen die Ausführungsrisiken bei einer der größten Unternehmensaufspaltungen der jüngeren Zeit.
Der Abschluss ist für die zweite Hälfte 2026 geplant – genug Zeit für weitere Kursturbulenzen. Ob am Ende zwei starke Unternehmen oder nur die Trümmer einer gescheiterten Vision stehen, wird sich zeigen.
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