Der Lebensmittelriese macht nach zehn Jahren frustrierender Performance einen radikalen Schritt: Die Aufspaltung in zwei eigenständige Unternehmen. Doch ausgerechnet Großaktionär Warren Buffett ist alles andere als begeistert – und seine Berkshire Hathaway zog bereits die Konsequenzen. Kann die Zerschlagung retten, was die Fusion von 2015 zerstört hat?

Historische Trennung bis 2026 geplant

Am Dienstag verkündete Kraft Heinz die Pläne zur Aufspaltung in zwei börsennotierte Unternehmen bis zur zweiten Jahreshälfte 2026. Die "Global Taste Elevation Co." soll die wachstumsstärkeren Marken wie Heinz Ketchup, Philadelphia und Kraft Mac & Cheese bündeln – ein Geschäft mit 15,4 Milliarden Dollar Jahresumsatz. Das zweite Unternehmen, "North American Grocery Co.", konzentriert sich auf traditionelle Supermarktprodukte wie Oscar Mayer und Kraft Singles mit 10,4 Milliarden Dollar Umsatz.

CEO Carlos Abrams-Rivera wird zunächst den Aufspaltungsprozess leiten und anschließend die nordamerikanische Grocery-Sparte führen. Für die globale Geschmackseinheit sucht der Vorstand noch einen neuen Chef.

Die Trennung erfolgt als steuerfreier Spin-off und soll rund 300 Millionen Dollar kosten. Das Management rechnet mit Kostennachteilen von bis zu 300 Millionen Dollar, glaubt aber, einen Großteil davon kompensieren zu können.

Buffetts vernichtendes Urteil

Warren Buffetts Reaktion fiel vernichtend aus. Der Starinvestor, dessen Berkshire Hathaway rund 27 Prozent an Kraft Heinz hält, bezeichnete die ursprüngliche Fusion als "sicherlich keine brillante Idee" und bezweifelt, dass die Aufspaltung die Probleme löst.

Besonders brisant: Berkshire stimmte gegen die Trennung, Kraft Heinz setzte sie trotzdem durch. Die Folge: Die beiden Berkshire-Vorstandsmitglieder legten im Frühjahr 2025 ihre Ämter nieder. Buffetts Konzern musste bereits im zweiten Quartal 2025 eine Wertberichtigung von 3,76 Milliarden Dollar auf seine Kraft Heinz-Beteiligung vornehmen.

Analysten bleiben skeptisch

Die Wall Street reagiert verhalten. Morgan Stanley stufte die Aktie zwar von "Sell" auf "Hold" hoch und erhöhte das Kursziel auf 29 Dollar, doch die Begründung klingt resigniert: Die bisherige negative Einschätzung habe sich weitgehend erfüllt.

Jefferies-Analyst Scott Marks äußert fundamentale Zweifel am "wahren Wachstums- und Margenpotenzial beider neuen Unternehmen". Besonders die nordamerikanische Grocery-Sparte kämpft mit sinkender Profitabilität und schwächelnden Marken.

Gescheiterte Mega-Fusion von 2015

Die geplante Trennung macht die ehrgeizige Fusion von 2015 rückgängig, als Buffett und 3G Capital mit einem 28-Milliarden-Dollar-Deal den weltweit fünftgrößten Lebensmittelkonzern schufen. Doch statt Synergien brachte die Kombination aus Kraft Foods und H.J. Heinz vor allem Probleme: sinkende Umsätze, veränderte Verbrauchergewohnheiten und operative Schwierigkeiten.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Seit 2020 fällt der Nettoumsatz Jahr für Jahr, im zweiten Quartal 2025 um weitere 1,9 Prozent. Eine Wertberichtigung von 9,3 Milliarden Dollar im selben Zeitraum unterstreicht das Ausmaß der Krise. Die Aktie verlor seit dem Post-Merger-Hoch etwa 70 Prozent ihres Wertes.

Die Aufspaltung ist Kraft Heinz' letzter Versuch, nach Jahren des Niedergangs wieder Wachstum und Effizienz zu finden. Ob daraus zwei erfolgreiche Unternehmen entstehen oder lediglich zwei schwächelnde Konzerne – diese Frage wird die Investoren in den kommenden anderthalb Jahren bis zur Vollendung der Trennung beschäftigen.

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