Kraft Heinz Aktie: Der große Aufbruch

Kraft Heinz macht Schluss. Nach zehn Jahren des Scheiterns zieht der Lebensmittelriese die Reißleine und spaltet sich in zwei eigenständige Unternehmen auf. Was als großer Coup von Warren Buffett und 3G Capital begann, endet nun in einer der spektakulärsten Kehrtwenden der jüngeren Wirtschaftsgeschichte. Doch wird die radikale Trennung das Ruder noch herumreißen können?
Das Ende einer gescheiterten Vision
Die Entscheidung fiel am 2. September: Bis zur zweiten Jahreshälfte 2026 wird sich Kraft Heinz in zwei börsennotierte Gesellschaften aufteilen. "Global Taste Elevation Co." übernimmt die wachstumsstarken Marken wie Heinz Ketchup, Philadelphia Frischkäse und Kraft Mac & Cheese. "North American Grocery Co." führt die traditionellen US-Grundnahrungsmittel wie Oscar Mayer, Kraft Singles und Lunchables weiter – unter der Leitung des aktuellen CEO Carlos Abrams-Rivera.
Damit ist die 2015 von Berkshire Hathaway und 3G Capital orchestrierte Megafusion Geschichte. Eine Fusion, die von Anfang an unter einem schlechten Stern stand.
Wall Street ist gespalten
Die Reaktionen der Analysten zeigen die ganze Ambivalenz der Situation. Morgan Stanley stufte die Aktie am 3. September von "Underweight" auf "Equal-Weight" hoch – ein Signal, dass das Schlimmste überstanden sein könnte. Die Aufspaltung soll weitere Kursverluste begrenzen.
Moody's sieht das völlig anders. Die Ratingagentur stellte am 2. September die Baa2-Bewertung des Konzerns zur Überprüfung – mit Blick auf eine mögliche Herabstufung. Die Begründung ist ernüchternd:
- Geschätzte Dis-Synergien von rund 300 Millionen Dollar
- Verlust von Größenvorteilen und Diversifikation
- Hohe Ausführungsrisiken bei der Trennung
Stifel senkte zeitgleich das Kursziel – ein weiterer Dämpfer für die Hoffnungen der Anleger.
Buffetts bittere Enttäuschung
Besonders schmerzhaft: Warren Buffett, dessen Berkshire Hathaway größter Anteilseigner ist, zeigte sich enttäuscht von der Entscheidung. Die enormen Kosten der Aufspaltung sind ihm ein Dorn im Auge. Ein bitterer Moment für den "Orakel von Omaha", der einst große Hoffnungen in die Fusion gesetzt hatte.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit der Fusion 2015 hat die Aktie rund 60 Prozent ihres Wertes verloren. Die ursprüngliche Strategie – Größenvorteile nutzen und aggressiv Kosten senken – scheiterte am Wandel der Verbrauchergewohnheiten.
Neustart oder letzter Ausweg?
Die kommenden Monate werden entscheidend. Investoren warten gespannt auf Details zu den Kapitalstrukturen der beiden neuen Unternehmen. Moody's finale Bewertung hängt davon ab. Der Weg zur geplanten Trennung 2026 wird lang und steinig – das Management muss einen der komplexesten Unternehmenssplits der jüngeren Geschichte bewältigen.
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