Die Ernüchterung ist perfekt: Während Kraft Heinz mit seinen Quartalszahlen noch knapp die Erwartungen übertreffen konnte, versetzte die drastisch gesenkte Jahresprognose Anleger einen herben Dämpfer. Der Lebensmittelriese kämpft mit anhaltenden Absatzproblemen - und zeigt damit ein Symptom der gesamten Konsumgüterbranche.

Ernüchternde Realität trotz kleiner Erfolge

Oberflächlich betrachtet lieferte Kraft Heinz ein gemischtes Bild: Das bereinigte Ergebnis je Aktie von 0,61 Dollar übertraf die Erwartungen leicht, doch der Umsatz von 6,24 Milliarden Dollar blieb hinter den Prognosen zurück. Die eigentliche Hiobsbotschaft verbarg sich jedoch in der revidierten Jahresprognose. Das Unternehmen erwartet nun einen organischen Umsatzrückgang von 3,0 bis 3,5 Prozent - eine deutliche Verschlechterung gegenüber der bisherigen Erwartung.

CFO Andre Maciel nannte konkrete Gründe: "Geringere Konsumerwartungen in den USA, langsamere Erholung im Geschmackssegment und zusätzliche Inflation bei Fleisch und Kaffee" belasten die Margen. Die Ankündigung traf die Aktie am Freitag mit einem Minus von 0,54 Prozent auf 21,34 Euro - und setzte den Abwärtstrend fort, der das Papier seit Jahresbeginn bereits 28,83 Prozent hat verlieren lassen.

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Segmentperformance zeigt gemischtes Bild

Während der wichtige nordamerikanische Einzelhandelsbereich mit einem Umsatzrückgang von 4,2 Prozent weiter kämpft, zeigen sich in anderen Regionen durchaus Lichtblicke. Die Schwellenländer legten mit 4,7 Prozent organischem Wachstum kräftig zu, angetrieben von zweistelligen Zuwachsraten in Lateinamerika und dem Nahen Osten.

Trotz der operativen Herausforderungen glänzt Kraft Heinz mit solidem Cashflow: Das freie Cashflow stieg um 23,3 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar. Davon profitierten auch die Aktionäre - 1,8 Milliarden Dollar flossen bislang durch Dividenden und Aktienrückkäufe zurück.

Unternehmensspaltung als Rettungsanker?

Die geplante Aufspaltung in zwei unabhängige Unternehmen bis zur zweiten Hälfte 2026 soll Komplexität reduzieren und strategische Schwerpunkte setzen. Aus "Global Taste Elevation Co." mit Marken wie Heinz und Philadelphia sowie "North American Grocery Co." mit Oscar Mayer und Lunchables sollen schlankere, fokussiertere Einheiten entstehen.

Doch können zwei schwache Unternehmen ein starkes Ganzes ersetzen? Die anhaltenden Herausforderungen bei Margen und Absatz werfen die Frage auf, ob die strukturellen Probleme des Konsumgüterriesen durch eine reine Organisationsmaßnahme zu lösen sind. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob der strategische Neustart den erhofften Turnaround bringt - oder ob die Talfahrt weitergeht.

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