JPMorgan legt in London massiv nach: Die US-Großbank will in Canary Wharf einen gewaltigen neuen Tower errichten – mit einer Bruttofläche von über 280.000 Quadratmetern. Das Gebäude würde mehr als doppelt so viel Raum bieten wie The Shard, Großbritanniens aktuell höchstes Gebäude. Kostenpunkt: mehrere Milliarden Pfund.

Die Entscheidung fiel am Donnerstag und markiert ein klares Bekenntnis zum britischen Finanzplatz. JPMorgan-Chef Jamie Dimon betonte, dass die Wachstumsprioritäten der britischen Regierung ein entscheidender Faktor gewesen seien. Finanzministerin Rachel Reeves sprach von einem "Vertrauensbeweis im Wert von mehreren Milliarden Pfund".

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Wirtschaftskraft eines Wolkenkratzers

Die Zahlen sind beeindruckend: Laut einer unabhängigen Studie soll das Projekt über sechs Jahre hinweg 9,9 Milliarden Pfund zur britischen Wirtschaft beitragen. Gleichzeitig würden mehr als 7.800 Jobs im Baugewerbe und angrenzenden Branchen entstehen. Bis zu 12.000 JPMorgan-Mitarbeiter sollen künftig in dem Gebäude arbeiten – das wäre die Hauptniederlassung für Großbritannien und die wichtigste Präsenz in der EMEA-Region.

Der neue Tower entsteht auf einem Grundstück namens "Riverside South", das JPMorgan bereits 2008 gekauft hatte. Damals waren Pläne für einen neuen UK-Hauptsitz nach der Finanzkrise auf Eis gelegt worden. Stattdessen bezog die Bank den 33-stöckigen Turm von Lehman Brothers. Mittlerweile ist dieser mit 1,1 Millionen Quadratfuß Fläche zu klein geworden.

Henkel gerät unter Druck

Während JPMorgan expandiert, senkte die Bank zeitgleich ihre Einschätzung für Henkel deutlich. Die Analysten reduzierten am Mittwoch das Kursziel von 75 auf 65 Euro und stuften die Aktie von "Overweight" auf "Underweight" herab. Hauptgrund: erwarteter Preisdruck im Haushaltsreiniger-Segment. Auch Nahrungsmittelkonzerne und Spirituosenhersteller sehen die JPMorgan-Experten skeptisch für 2026.

Die Henkel-Aktie handelt derzeit knapp oberhalb der Unterstützung bei 68 Euro und versucht sich zu stabilisieren. Mit einem KGV von 13,7 gilt der Titel als günstig bewertet – doch das allein reicht offenbar nicht mehr.

Brexit-Sieg für London

Der Turmbau ist ein wichtiger Erfolg für Canary Wharf, das nach der Pandemie um Mieter kämpfte. Die Büro-Leerstandsquote im weiteren Docklands-Gebiet liegt bei 15 Prozent – deutlich über dem Londoner Durchschnitt von 10,4 Prozent. JPMorgans Entscheidung, am Standort festzuhalten, gibt dem Viertel neuen Schwung.

Für London bedeutet die Investition auch einen Post-Brexit-Erfolg. Seit dem EU-Austritt hatten mehrere Finanzfirmen Tausende Stellen in die Europäische Union verlagert. JPMorgans Bekenntnis zum britischen Standort sendet ein starkes Signal – allerdings mit Vorbehalt: Die Pläne stehen unter der Bedingung, dass das Geschäftsumfeld in Großbritannien positiv bleibt.

Die Bauarbeiten sollen sechs Jahre dauern, sobald alle Genehmigungen vorliegen. Entworfen wird das Gebäude von Foster + Partners – demselben Büro, das auch JPMorgans neuen Hauptsitz in der New Yorker Park Avenue gestaltet hat.

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