Die Aktie von Iris Energy steht heute unter massivem Druck. Grund ist eine geplante Kapitalerhöhung über 875 Millionen US-Dollar in Form von wandelbaren Anleihen, die den Kurs um bis zu 6,5% einbrechen ließ. Die Finanzspritze kommt überraschend – nur einen Tag nachdem das Unternehmen mit neuen KI-Cloud-Verträgen für einen Kurssprung von 10% gesorgt hatte.

Milliarden-Deal verdirbt die Stimmung

Der geplante Verkauf von wandelbaren Anleihen mit Fälligkeit 2031 hat Anleger kalt erwischt. Die Emittenten haben zudem eine Option auf weitere 125 Millionen Dollar. Das Unternehmen will einen Teil der Erlöse für capped-call-Transaktionen nutzen, um eine Verwässerung der Aktien bei späterer Wandlung zu begrenzen. Der Deal soll noch heute abgeschlossen werden.

Doch warum dieser abrupte Stimmungswechsel? Noch am Dienstag hatte Iris Energy mit positiven Nachrichten aus dem KI-Geschäft gepunktet.

KI-Boom vs. Finanzierungsbedarf

Das Unternehmen verkündete mehrjährige Cloud-Service-Verträge mit KI-Firmen für den Einsatz von NVIDIA Blackwell GPUs. Bisher sind Verträge für 11.000 von 23.000 GPUs unter Dach und Fach, was jährlichen Umsatz von etwa 225 Millionen Dollar bedeutet. Die volle Kapazität soll bis Ende 2025 betriebsbereit sein.

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Die Bilanz für das Geschäftsjahr 2025 zeigt das explosive Wachstum:
- Rekordumsatz von 501 Millionen Dollar (+168%)
- Nettoeinkommen von 86,9 Millionen Dollar
- Geplante KI-Cloud-Kapazität: über 500 Millionen Dollar Jahresumsatz ab Q1 2026

Doch genau dieser aggressive Expansionskurs erfordert massive Finanzmittel. Der Wechsel vom Bitcoin-Mining zur KI-Cloud erweist sich als kapitalintensiv.

Wende oder weitere Talfahrt?

Kann das Unternehmen die widersprüchlichen Signale auflösen? Einerseits boomende Geschäfte, andererseits dilutive Finanzierung. Analysten von Weiss Ratings bestätigten gestern lediglich ein "Hold (C-)"-Rating.

Die entscheidende Frage: Handelt es sich bei dem Kursrutsch um eine kurzfristige Marktreaktion oder den Beginn einer nachhaltigen Abwärtsbewegung? Die heutige Finalisierung des Anleihegeschäfts wird erste Antworten liefern.

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