IREN Aktie: Wachstumsprognosen aktuell
IREN wagt den radikalen Umbau vom Bitcoin-Miner zum KI-Infrastruktur-Spezialisten. Ein Milliardenvertrag mit Microsoft und ein aggressives Ausbauprogramm sorgen für enorme Wachstumsfantasie – gleichzeitig drücken eine gewaltige Kapitalerhöhung und hohe Erwartungen spürbar auf den Kurs. Wie stabil ist dieses neue Geschäftsmodell?
Microsoft als Gamechanger
Im November 2025 hat IREN eine fünfjährige Partnerschaft mit Microsoft vereinbart, die das Unternehmen faktisch neu positioniert. Microsoft erhält bis 2031 exklusiven Zugriff auf fortschrittliche Nvidia-GB300-GPUs von IREN und zahlt dafür ein Vertragsvolumen von insgesamt 9,7 Milliarden US-Dollar.
Die wichtigsten Eckpunkte des Deals:
- Vertragsvolumen: 9,7 Milliarden US-Dollar über fünf Jahre
- 20 % Vorauszahlung durch Microsoft
- Standort: Rechenzentrumsstandort Childress, Texas
- Infrastruktur: Nvidia GB300 mit Flüssigkühlung
Damit wird IREN zu einem zentralen Infrastrukturpartner für KI-Rechenleistung. Hintergrund: Laut Schätzungen von Morgan Stanley steuert der US-Strommarkt bis 2028 auf ein Defizit von rund 44 Gigawatt zu. In einem Umfeld, in dem verfügbare und bezahlbare Energie knapp wird, steigt der Wert von gesicherter Stromkapazität deutlich – genau hier liegt ein Kernvorteil von IREN.
Gigantischer GPU-Ausbau
Parallel zu dem Microsoft-Deal treibt das Management einen massiven Ausbau der GPU-Kapazitäten voran. Von derzeit rund 23.000 GPUs will das Unternehmen bis Ende 2026 auf etwa 140.000 Einheiten wachsen. Das Investitionsvolumen für diesen Schritt liegt bei rund 5,8 Milliarden US-Dollar und wird durch die jüngst abgeschlossene Kapitalmaßnahme finanziert.
IREN prognostiziert, dass der Annualized Recurring Revenue (ARR) im Bereich AI Cloud bis Ende 2026 auf rund 3,4 Milliarden US-Dollar steigen soll – ein Faktor von 6,8 gegenüber dem aktuellen Niveau. Gelingt dieser Ausbau planmäßig, würde sich die Umsatzbasis deutlich verbreitern und stärker wiederkehrend werden.
Vertikale Integration als struktureller Vorteil
IREN setzt dabei auf ein stark integriertes Modell, das eine Art Burggraben schaffen soll. Zu den wesentlichen strukturellen Vorteilen zählen:
- Gesicherte Stromkapazität von 2,9 bis 3 Gigawatt in Nordamerika
- Sehr niedrige Stromkosten von etwa 0,033 US-Dollar pro kWh
- 100 % erneuerbare Energien (Wasserkraft in British Columbia, Windenergie in Texas)
- Vollständiger Besitz von Land, Energiequellen und Rechenzentren
Diese vertikale Integration reduziert Abhängigkeiten von Dritten und sichert zugleich die Kostenbasis. Marktbeobachter sehen gerade die Kombination aus günstiger, erneuerbarer Energie und eigener Infrastruktur als wichtigen Wettbewerbsfaktor, wenn KI-Rechenzentren weltweit um Strom und Flächen konkurrieren.
Umsatzsprung und Profitabilität
Auch auf der Ergebnisseite zeigt sich der Umbau bereits deutlich. Die Erlöse der vergangenen zwölf Monate sind um 235 % gestiegen – von 206 Millionen auf 689 Millionen US-Dollar. Im jüngsten Quartal erhöhten sich die Umsätze im Jahresvergleich sogar um 355,4 % auf 240 Millionen US-Dollar.
Die Profitabilität unterstreicht das Potenzial des Infrastrukturmodells: Die bereinigte EBITDA-Marge lag im vergangenen Jahr bei 54 %. Das deutet darauf hin, dass das Geschäftsmodell im Kern sehr margenstark sein kann, sofern Auslastung und Betrieb stabil bleiben.
Kapitalerhöhung belastet den Kurs
Kurzfristig dominiert jedoch ein anderer Faktor die Kursentwicklung: Anfang Dezember 2025 hat IREN eine Kapitalmaßnahme über insgesamt 2,3 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. Sie besteht aus 1 Milliarde US-Dollar in 1-%-Senior-Unsecured-Wandelanleihen mit Fälligkeit Juni 2033 sowie einer Direktplatzierung von knapp 39,7 Millionen neuen Aktien.
Diese deutliche Verwässerung sorgt für erheblichen Druck auf die Aktie. Der Kurs liegt heute bei 36,37 Euro und damit rund 45 % unter dem 52-Wochen-Hoch von Anfang November, bleibt aber auf Sicht von zwölf Monaten deutlich im Plus. Der Rückgang der letzten 30 Tage um gut ein Viertel spiegelt die Skepsis vieler Anleger gegenüber der Kapitalstruktur wider.
Auf Analystenseite bleibt das Bild gemischt. JP Morgan stuft den Titel weiterhin mit „Underweight“ ein, hat das Kursziel aber von 28 auf 39 US-Dollar angehoben. Der durchschnittliche Analystenkonsens liegt mit 81,85 US-Dollar deutlich höher und impliziert auf Basis des aktuellen Kursniveaus erhebliches Aufwärtspotenzial.
Hohe Erwartungen, hohes Risiko
Trotz gesicherter Verträge und frischem Kapital bleibt der Ausblick nicht frei von Risiken. Die operative Umsetzung des Expansionsplans ist komplex: Bau und Ausbau der Rechenzentren, die Implementierung der Flüssigkühlung und die Netzwerkanbindung von über 100.000 GPUs bergen die Gefahr mehrmonatiger Verzögerungen und technischer Probleme.
Hinzu kommt die hohe Schwankungsbreite der Aktie. Der starke Einfluss von Privatanlegern und Social-Media-Dynamiken verstärkt stimmungsgetriebene Bewegungen. Die Spannweite der letzten zwölf Monate – von deutlich einstelligen Kursen bis nahe an 70 Euro – unterstreicht diese Volatilität.
Bewertungsseitig wird bereits viel zukünftiges Wachstum eingepreist: Auf Basis der Schätzungen für das Geschäftsjahr 2026 wird IREN aktuell mit etwa dem 47-Fachen des erwarteten Gewinns gehandelt. Damit ist klar: Der Markt setzt auf eine nahezu reibungslose Umsetzung der Ausbaupläne und eine nachhaltige Monetarisierung der KI-Infrastruktur. Schon moderate Verzögerungen oder Abweichungen von den ambitionierten Zielen könnten diese Bewertung schnell unter Druck bringen.
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