IREN Aktie: Überzeugender Jahresverlauf
IREN hat 2025 einen spektakulären Sprung hingelegt – und steht jetzt an einem spannenden Punkt. Nach einer Rally von mehreren Hundert Prozent prallen zwei Geschichten aufeinander: die alte Rolle als Bitcoin-Miner und der neue Anspruch, ein ernstzunehmender Anbieter von KI-Infrastruktur zu werden. Im Kern geht es darum, welche dieser beiden Welten künftig den Kurs dominieren wird.
Microsoft-Deal als Wachstumstreiber
Der wichtigste Treiber der diesjährigen Kursrally ist die konsequente Neuausrichtung in Richtung Künstliche Intelligenz. IREN entwickelt sich von einem reinen Bitcoin-Miner zu einem Anbieter von High-Performance-Computing (HPC) und Cloud-Infrastruktur für KI-Anwendungen.
Im Zentrum steht ein langfristiger Vertrag mit Microsoft: Über fünf Jahre soll IREN AI-Cloud-Services im Volumen von rund 9,7 Milliarden US-Dollar liefern. Dieser Großauftrag ist das Fundament der aktuellen Bewertung, weil er einen Teil der künftigen Umsätze von der extrem schwankungsanfälligen Kryptonachfrage entkoppelt.
Um diesen Vertrag zu bedienen, baut IREN massiv Rechenkapazität auf. Bis Ende 2026 soll die installierte GPU-Flotte auf rund 140.000 Chips anwachsen. Gelingt der Plan, wird beim Vollausbau ein annualisierter KI-Umsatz von 3,4 Milliarden US-Dollar angepeilt. Der Markt setzt damit darauf, dass IREN seine Stromzugänge und Standorte in stabile, wiederkehrende KI-Erlöse verwandeln kann.
Bitcoin-Abhängigkeit bleibt Risiko
Trotz des KI-Schwenks bleibt das Unternehmen eng mit dem Kryptomarkt verflochten. Die bestehenden Bitcoin-Mining-Aktivitäten liefern weiterhin nennenswerte Cashflows, sorgen aber auch für hohe Schwankungen im Geschäftsmodell.
Anleger diskutieren im Moment zwei gegensätzliche Lesarten:
- Pro-These: IREN wird als vergleichsweise günstig bewerteter KI-Infrastrukturwert gesehen – mit gesicherten Energiequellen und einem prominenten Partner wie Microsoft.
- Skeptische Sicht: Die Aktie bleibt im Kern ein gehebelter Bitcoin-Proxy mit erheblichen Ausführungsrisiken beim Aufbau und Betrieb der neuen Rechenzentren.
Diese Spannung zeigt sich auch im Kursverlauf: Während viele KI-Werte zuletzt robust blieben, gerieten Krypto-Titel unter Druck, als Bitcoin unter die Marke von 90.000 US-Dollar zurückfiel. IREN rutschte dabei auf das Niveau um 40 US-Dollar ab und beendete den Freitag rund 4 % im Minus, obwohl die Performance seit Jahresbeginn mit knapp 296 % weiter außergewöhnlich stark ist.
Teure Expansion: Finanzierung mit Nebenwirkungen
Der Umbau in Richtung KI-Infrastruktur ist extrem kapitalintensiv. Im Dezember hat IREN seine Bilanz gezielt gestärkt, um die laufenden Projekte zu finanzieren – insbesondere den Ausbau des Standorts Childress im US-Bundesstaat Texas.
Kern der jüngsten Maßnahmen sind:
- Ausgabe von wandelbaren vorrangigen Schuldverschreibungen über rund 2,3 Milliarden US-Dollar
- Eine direkte Kapitalerhöhung mit einem Emissionserlös von etwa 1,63 Milliarden US-Dollar
Mit diesem Paket sichert sich das Unternehmen die nötigen Mittel für den Einkauf von GPUs und den Aufbau der Rechenzentren. Gleichzeitig verwässern die neuen Aktien sowie die potenzielle Wandlung der Anleihen jedoch bestehende Anteilseigner. Entsprechend gemischt fiel die Marktreaktion aus: Die Finanzierungsfähigkeit und Wachstumsperspektive wurden bestätigt, der höhere Aktienüberhang aber klar negativ eingepreist.
Operative Umsetzung im Fokus
Für 2026 verschiebt sich der Fokus der Beobachter: Entscheidend ist weniger der Bitcoin-Kurs als die Geschwindigkeit beim Hochfahren der KI-Infrastruktur. Im Mittelpunkt stehen die Liefer- und Installationsraten der flüssigkeitsgekühlten Rechenzentren sowie der Einsatz von NVIDIA-Hardware wie GB200- und H100-GPUs.
IREN hat bislang gezeigt, dass es zwei der knappsten Ressourcen der Branche sichern kann: leistungsfähige Hardware und günstige Stromkapazitäten. Die eigentliche Herausforderung liegt nun im Zusammenspiel: Der parallele Betrieb großer Bitcoin-Mining-Anlagen und einer umfangreichen KI-GPU-Flotte in industriellem Maßstab ist operativ komplex und in dieser Größenordnung weitgehend unerprobt.
Fazit: Hohe Chance, hohe Volatilität
Auf dem aktuellen Kursniveau um 40,30 US-Dollar und mit einem Rückgang von knapp 40 % gegenüber dem 52-Wochen-Hoch spiegelt die Aktie eine Phase der Konsolidierung wider – nach einem Kursvervielfacher seit Jahresanfang. Inhaltlich steht IREN für eine ambitionierte Wette auf das Zusammenwachsen von Energieinfrastruktur, Kryptowährungen und Künstlicher Intelligenz. Der zentrale Prüfstein bleibt die erfolgreiche Umsetzung des milliardenschweren Microsoft-Vertrags und der rasche, zuverlässige Ausbau der KI-Kapazitäten in den kommenden zwei Jahren.
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