IREN sorgt weiter für Nervosität im Markt. Nach einer heftigen Korrektur seit dem November-Hoch prallt die Aktie immer wieder an neuen Unterstützungszonen ab. Im Hintergrund stehen extreme Schwankungen im KI- und Kryptoumfeld – und gleichzeitig milliardenschwere Verträge, die den fundamentalen Story-Kern stützen.

Volatilität trotz starkem Jahresverlauf

Die Aktie hat in den vergangenen Wochen deutlich an Höhe verloren. Vom 52‑Wochen-Hoch bei 66,51 € Anfang November ist der Kurs inzwischen um rund 56 % zurückgekommen. Trotzdem liegt das Papier seit Jahresanfang noch immer mit über 180 % im Plus – ein Hinweis darauf, wie steil der Anstieg zuvor war und wie viel Gewinnmitnahmen jetzt verarbeitet werden.

Die Nervosität zeigt sich auch technisch: Der Kurs notiert gut ein Drittel unter dem 50‑Tage-Durchschnitt, während der RSI mit rund 51 keinen akuten Verkaufszwang signalisiert. Das passt zu einem Bild: starke Korrektur in einem insgesamt nach wie vor sehr volatilen Aufwärtstrend.

Analysten sehen weiter deutlichen Aufwärtsspielraum

Während die Kursentwicklung zuletzt klar nach unten zeigte, bleibt die Einschätzung der Analysten deutlich positiver.

  • B. Riley Securities hält an seinem „Buy“-Rating fest
  • Das Kursziel von Analyst Nick Giles liegt bei 74 US‑Dollar
  • Andere Häuser sehen IREN im Schnitt zwischen 69 und 84 US‑Dollar

Damit preisen die Kursziele im Mittel ein deutlich höheres Niveau ein als das, was der Markt derzeit zahlt. Analysten argumentieren, dass die aktuelle Bewertung nicht zur Wachstumsgeschwindigkeit passe: IREN hat seinen Umsatz in den vergangenen zwölf Monaten um 235 % gesteigert – deutlich mehr als der Sektor, der im Schnitt nur im einstelligen Prozentbereich wächst.

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Ein auf Seeking Alpha veröffentlichter Beitrag betont genau diese Lücke zwischen Wachstum und Bewertung. Dort wird der jüngste Rückgang eher als Konsolidierungsphase nach dem starken Lauf bis auf knapp 77 US‑Dollar im November eingeordnet als als Bruch der Story.

Vom Bitcoin-Miner zum KI-Infrastrukturpartner

Die aktuelle Schwäche hat mehrere Treiber, die über den Einzeltitel hinausgehen:

  • Gewinnmitnahmen: Nach einem Kursplus im hohen dreistelligen Prozentbereich seit Jahresbeginn ist es kaum überraschend, dass Anleger Sicherungen einziehen.
  • Verwässerungsängste: Anfang Dezember kündigte das Unternehmen eine Wandelanleihe über 2 Milliarden US‑Dollar zur Finanzierung weiterer Expansion an. Solche Strukturen sorgen oft kurzfristig für Druck, weil zusätzliche Aktien drohen.
  • Makroumfeld: Der Rückgang des Bitcoin-Preises von den Oktoberhochs um einen deutlichen zweistelligen Prozentsatz dämpft die Stimmung im gesamten Mining-Segment, auch wenn IREN sich zunehmend davon löst.

Strategisch setzt das Unternehmen inzwischen klar auf Hochleistungsrechenzentren und KI-Infrastruktur statt auf reines Bitcoin-Mining. Der Schlüssel dafür sind zwei Großdeals:

  • Ein Fünfjahresvertrag mit Microsoft im Volumen von rund 9,7 Milliarden US‑Dollar
  • Ein Lieferabkommen mit Dell über GPU-Hardware im Umfang von 5,8 Milliarden US‑Dollar

Diese Vereinbarungen verschaffen IREN eine für den Sektor ungewöhnlich hohe Planungssicherheit und unterstreichen den Anspruch, sich als Infrastrukturpartner für KI-Workloads zu etablieren. Gleichzeitig drücken steigende Investitionen und der Umbau auf die Profitabilität: Die EBITDA-Marge ist im dritten Quartal auf 10,4 % zurückgegangen, was am Markt als Warnsignal für mögliche Margenrisiken aufgenommen wird.

Technische Lage und Ausblick

Charttechnisch sucht die Aktie nach einem glaubhaften Boden. Der Kurs liegt aktuell bei 29,23 € und damit deutlich unter den mittleren gleitenden Durchschnitten der vergangenen 50 und 100 Tage, aber noch spürbar über der 200‑Tage-Linie bei 23,62 €. Das unterstreicht den Charakter einer scharfen Zwischenkorrektur in einem insgesamt noch intakten langfristigen Aufwärtstrend.

Entscheidend für die nächsten Wochen wird sein, ob es dem Titel gelingt, sich wieder in Richtung der Zone um 36 € vorzuarbeiten, die im US-Handel zuvor als erste Erholungsmarke galt. Gelingt dies, spricht vieles dafür, dass die jüngste Schwächephase eher als Bereinigung nach dem steilen Anstieg zu sehen ist. Bleibt der Kurs hingegen längere Zeit deutlich unter den kurzfristigen Durchschnittslinien, rückt ein erneuter Test der psychologisch wichtigen 30‑Euro-Marke in den Vordergrund.

Fundamental stehen damit zwei Ebenen nebeneinander: Auf der einen Seite eine ambitionierte, kapitalintensive Wachstumsstrategie mit klaren Partnern und hohen vertraglich gesicherten Volumina, auf der anderen Seite ein Markt, der nach der Rallye stärker auf Verwässerung, Margendruck und Makroschwankungen achtet. Wie weit sich diese Lücke schließen kann, dürfte vor allem von der operativen Umsetzung der KI-Infrastrukturprojekte und der Entwicklung bei Großkunden wie Microsoft in den kommenden Quartalen abhängen.

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