Nvidia steigt mit Milliarden bei Intel ein, die US-Regierung wird größter Aktionär – und der Kurs hat sich 2025 fast verdoppelt. Der Chipkonzern erlebt ein Comeback, steht aber bei seiner Foundry-Strategie weiter unter Bewährungsdruck. Wie stützt die neue Eigentümerstruktur die Wende, und wo liegen die Risiken?

Nvidia beteiligt sich strategisch

Intel hat per Pflichtmitteilung bestätigt, dass Nvidia seine bereits angekündigte Beteiligung abgeschlossen hat. Der KI-Marktführer investiert 5 Milliarden US‑Dollar und erwirbt rund 214,8 Millionen Intel-Aktien zu 23,28 US‑Dollar je Anteilsschein. Damit hält Nvidia etwa 4,4 % an dem Halbleiterkonzern.

Die Transaktion ist mehr als ein Finanzdeal. Beide Unternehmen haben eine Technologiepartnerschaft vereinbart, in deren Rahmen sie gemeinsam leistungsfähigere Chips für Rechenzentren und PCs entwickeln wollen. Geplant ist, Intels kundenspezifische Prozessoren mit Nvidias KI-Chips zu kombinieren, um komplette Systeme mit höherer Geschwindigkeit und Effizienz anzubieten.

Die Eckpunkte der Vereinbarung im Überblick:

  • Investitionsvolumen: 5 Mrd. US‑Dollar
  • Gekaufte Aktien: ca. 214,8 Mio. Stück
  • Kaufpreis je Aktie: 23,28 US‑Dollar
  • Nvidia-Anteil: rund 4,4 %
  • Fokus: Gemeinsame Entwicklung von Produkten für Rechenzentren und PCs

Damit erhält Intels laufende Restrukturierung unter CEO Lip-Bu Tan gleich doppelte Unterstützung: frisches Kapital und einen starken Technologiepartner im Wachstumsfeld KI.

Kursentwicklung: Volatiles Comeback

Die Aktie hat 2025 ein deutliches Comeback hingelegt. Auf Basis der aktuellen Daten liegt das Plus seit Jahresanfang bei rund 90 %, über zwölf Monate gerechnet sind es gut 94 %. Der Kurs von 37,30 US‑Dollar bewegt sich damit in der Nähe des jüngsten 52‑Wochen-Hochs.

Gleichzeitig war der Weg dorthin holprig. Im laufenden Jahr kam es zu 37 Tagesbewegungen von mehr als 5 %, was die hohe Unsicherheit rund um Intels künftige Wettbewerbsposition widerspiegelt. Der Relative-Stärke-Index (RSI) von 61,8 und der deutliche Abstand zu den längerfristigen Durchschnitten deuten auf eine starke, aber nicht extrem überhitzte Aufwärtsbewegung hin.

Staat als Großaktionär

Neben Nvidia ist ein weiterer mächtiger Spieler bei Intel eingestiegen: die US-Regierung. Die Trump-Administration hat CHIPS-Act-Fördergelder in eine Eigenkapitalbeteiligung umgewandelt. Das Paket hat einen Wert von rund 8,9 Milliarden US‑Dollar und entspricht etwa 10 % des Unternehmens.

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Damit ist die Regierung größter Einzelaktionär und macht klar, welche strategische Bedeutung die heimische Chipproduktion aus Sicht der Politik hat. Für Intel bedeutet das nicht nur Kapital, sondern auch Rückenwind bei der Standort- und Kapazitätsplanung in den USA.

Foundry-Pläne unter Druck

Trotz der positiven Impulse von Nvidia und Washington bleiben die Herausforderungen in der Auftragsfertigung groß. Medienberichte zufolge hat Nvidia Tests mit Intels 18A-Fertigungsprozess gestoppt und konkrete Produktionspläne vorerst eingefroren. Offiziell betont Intel zwar, 18A komme „gut voran“, doch der Rückzug eines potenziell volumenstarken Kunden wirft Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit des Nodes gegenüber Branchenprimus TSMC auf.

Intel hat zwar Zusagen von Microsoft und Amazon für kundenspezifische Chips auf Basis von 18A, und auch Apple könnte ab 2027 Einsteiger-Varianten seiner M‑Chips bei Intel fertigen lassen. Im Vergleich zum Bedarf der großen KI-Anbieter bleiben diese Volumina bislang jedoch eher überschaubar.

Die Gemengelage ist damit ambivalent: Auf der einen Seite politische und strategische Unterstützung sowie erste Kunden – auf der anderen Seite Unsicherheit, ob Intel im High-End-Segment wirklich mit TSMC mithalten kann.

Analystensicht und Marktumfeld

An der Wall Street überwiegt aktuell Zurückhaltung. Das durchschnittliche Analystenkursziel liegt um 37 US‑Dollar und damit etwa auf Höhe des aktuellen Niveaus. Die Experten erkennen zwar eine strukturelle Trendwende, sehen aber erhebliche Ausführungsrisiken, insbesondere im Foundry-Geschäft.

Gleichzeitig spielt das Marktumfeld Intel in die Karten. Der KI‑Boom sorgt branchenweit für enorme Nachfrage nach Rechenleistung, während TSMC an Kapazitätsgrenzen stößt. Viele große Chipentwickler suchen zusätzliche Fertigungspartner. Intel kann in diesem Szenario als ergänzender Kapazitätsanbieter an Bedeutung gewinnen – vorausgesetzt, die eigenen Technologien und Prozesse halten den Erwartungen stand.

In den kommenden Quartalen wird sich vor allem an zwei Punkten entscheiden, wie nachhaltig die Wende ausfällt: Erstens, ob Intel nennenswerte Foundry-Volumina über Pilotprojekte hinaus sichern kann, und zweitens, ob die Partnerschaft mit Nvidia und der starke staatliche Rückhalt sich in stabilem Wachstum und besserer Profitabilität niederschlagen.

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