Intel bekommt zum Jahresende prominente Unterstützung. Mit einem Anteilskauf über 5 Milliarden US‑Dollar steigt Nvidia als Großaktionär ein – und das inmitten von Intels tiefgreifendem Umbau zum Auftragsfertiger. Doch wie passt diese finanzielle Rückenstütze zu den gleichzeitig auftauchenden technischen Fragezeichen?

Nvidia bringt 5 Milliarden – und 4 % Anteil

Aus regulatorischen Unterlagen geht hervor, dass Nvidia seine Investition in Intel am 26. Dezember 2025 abgeschlossen hat. Der Deal umfasst rund 214,8 Millionen Intel‑Aktien zu 23,28 US‑Dollar je Anteilsschein. Daraus ergibt sich ein Anteil von etwa 4 % am Unternehmen.

Für Intel hat diese Privatplatzierung eine klare Funktion: frisches Eigenkapital für den laufenden Turnaround und den massiven Ausbau der Fertigungskapazitäten. Die Rekapitalisierung entschärft kurzfristige Liquiditätssorgen, die zuvor wie ein Bremsklotz auf der Aktie lagen.

An der Börse kommt das gut an. Die Aktie liegt seit Jahresbeginn rund 86 % im Plus und notierte gestern bei 36,63 US‑Dollar – nur noch knapp 2 % unter dem jüngsten 52‑Wochen-Hoch. Der Kurs hat sich damit weit vom Tief im April entfernt und handelt deutlich über den 50‑, 100‑ und 200‑Tage-Durchschnitten.

Fab 52: Konkrete Ziele für die Fertigung

Parallel zur Kapitalmaßnahme werden Details zu Intels neuer Fertigungsanlage „Fab 52“ bekannt. Die Angaben zeichnen ein ambitioniertes Bild:

  • Kapazität: Zielgröße von 40.000 Wafern pro Monat
  • Technologie: Fokus auf fortgeschrittene Fertigung mit stabilen Ausbeuten bis 2027
  • Startportfolio: Produktionsbeginn mit der Panther‑Lake‑Chipserie

Diese Zielmarken liefern Investoren einen greifbaren Rahmen, um die Foundry-Strategie besser einzuordnen. Aus Sicht des Marktes ist entscheidend, dass Intel nicht nur von künftigen Aufträgen spricht, sondern konkrete Ausbaupläne und Zeitachsen benennt.

Unterstützt wird das durch die Erweiterung des Bowers‑Campus in Santa Clara: Rund 107.000 zusätzliche Quadratfuß für Fertigung und Versorgungseinrichtungen untermauern, dass der Konzern physisch in Vorleistung geht, um die Rolle als Auftragsfertiger auszubauen.

18A-Prozess: Technische Stolpersteine bleiben

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Trotz des Kapitalzuflusses bleibt die Technikseite ein kritischer Punkt. Berichte deuten darauf hin, dass Nvidia Tests auf Intels fortschrittlichem 18A‑Fertigungsprozess vorerst ausgesetzt hat. Begründung: Die Ausbeute müsse stabil genug sein, um die margenstarken KI‑Beschleuniger zuverlässig zu fertigen.

Die Meldung sorgte kurzfristig für Druck auf den Kurs, denn der 18A‑Knoten gilt als zentrales Element von Intels Foundry-Strategie. Die schnelle Erholung der Aktie zeigt allerdings, dass der abgeschlossene 5‑Milliarden‑Deal derzeit stärker wirkt als dieser technische Rückschlag.

Spannend ist die doppelte Rolle Nvidias: Einerseits wichtiger Aktionär mit signifikantem Anteil, andererseits ein zögerlicher Foundry-Kunde. Diese Konstellation schafft einen differenzierten Bewertungsrahmen – Vertrauen in das Finanzierungs- und Ausbaukonzept, aber Zurückhaltung bei der Abnahme der neuesten Fertigungstechnologie.

Relative Stärke nach Dow-Rauswurf

Ein weiteres Detail sticht ins Auge: Seit dem Rauswurf aus dem Dow Jones Industrial Average im November 2024 hat sich Intel deutlich besser geschlagen als der einstige Index-Nachfolger Nvidia. Seit der Indexumschichtung legte Intel etwa 40 % zu und übertraf damit Nvidias Kursentwicklung im gleichen Zeitraum klar.

Für viele Marktteilnehmer ist das ein Kontrastprogramm zur früheren Wahrnehmung: Während Nvidia im Index nachrückte, arbeitete sich Intel im Hintergrund operativ und bilanziell nach vorn – unterstützt von der Neuausrichtung und nun auch durch den prominenten Investor.

Fazit: Rückenwind mit offenen Baustellen

Unter dem Strich steht Intel derzeit in einem klaren Aufwärtstrend: ein starker Kursanstieg seit Jahresbeginn, ein Großinvestor mit 4‑Prozent‑Anteil und klar definierte Ausbauziele für Fab 52. Dem gegenüber stehen technische Unsicherheiten beim 18A‑Prozess, die Nvidia als potenziellen Foundry‑Kunden bremsen. Die weitere Kursentwicklung dürfte maßgeblich davon abhängen, ob Intel seine ambitionierten Fertigungsziele bis 2027 in belastbare Ausbeuten und stabile Kundenbeziehungen übersetzen kann.

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