Die Erholungsrallye der Intel-Papiere erhält ausgerechnet an den Feiertagen einen Dämpfer. Berichte über einen Test-Stopp des Schlüsselpartners Nvidia stellen die ambitionierte "Foundry-First"-Strategie des Chipherstellers in Frage. Anleger müssen nun bewerten, ob die Probleme beim wichtigen 18A-Fertigungsprozess nur ein temporäres Hindernis oder eine strukturelle Hürde für den Turnaround darstellen.

Der Auslöser für den vorbörslichen Druck und den Kursrückgang von 2,1 Prozent auf 35,59 US-Dollar war ein Reuters-Bericht vom späten Mittwoch. Demnach hat der KI-Gigant Nvidia die Evaluierung von Intels neuem 18A-Fertigungsverfahren pausiert. Der Grund: Die Ausbeute (Yield) verfehlte die geforderten Benchmarks. Dieser Schritt wiegt schwer, da der 18A-Knoten als technologisches Herzstück der Strategie gilt, um bis 2026 wieder auf Augenhöhe mit dem Marktführer TSMC zu produzieren.

Widersprüchliche Signale

Interessanterweise steht diese Nachricht im Kontrast zur jüngsten Einschätzung der Bank of America (BofA). Erst am 16. Dezember hatten die Analysten das Kursziel für Intel von 34 auf 40 US-Dollar angehoben. Zwar behielt die Bank ihr "Underperform"-Rating bei, verwies jedoch auf wachsende Chancen im Bereich "Advanced Packaging". Diese Diskrepanz zwischen dem Optimismus der Analysten bezüglich der Verpackungstechnologie und der Realität in der Fertigung verdeutlicht die volatile Bewährungsphase, in der sich der Konzern derzeit befindet.

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Operativ liefert Intel indes gemischte Ergebnisse. Berichten zufolge produziert die Fab 52 in Arizona inzwischen rund 40.000 Wafer pro Monat, allerdings primär für die eigenen "Panther Lake"-Prozessoren. Das Volumen steigt zwar, doch das Fehlen eines großen externen Vorzeige-Kunden für die 18A-Technologie bleibt der wunde Punkt für Investoren.

Strukturwandel und Sicherheitsnetz

Der aktuelle Rückschlag trifft Intel in einem Jahr massiver struktureller Veränderungen. Unter dem neuen CEO Lip-Bu Tan wurde das Foundry-Geschäft in eine eigenständige Tochtergesellschaft ausgegliedert, um Hürden für externe Auftraggeber abzubauen.

Anders als noch 2024 agiert das Unternehmen jedoch mit einem deutlich stabileren finanziellen Rückhalt. Dank der finalisierten Gelder aus dem CHIPS Act in Höhe von 7,86 Milliarden US-Dollar ist das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit faktisch vom Tisch. Die Aktie hat sich von ihren Jahrestiefs fast 80 Prozent erholt und handelt im Bereich von 35 bis 37 US-Dollar, was darauf hindeutet, dass der Markt gewisse Fertigungsrisiken bereits eingepreist hat.

Zum Handelsstart am Freitag, den 26. Dezember, dürfte der Fokus auf einer möglichen Stellungnahme des Managements liegen. Der nächste entscheidende Impuls folgt Ende Januar 2026 mit den Quartalszahlen, bei denen Intel konkrete Updates zur Auftragspipeline liefern muss. Aus technischer Sicht gilt es für die Bullen, die Unterstützung bei 35 US-Dollar zu verteidigen, um das mittelfristige Aufwärtsszenario nicht zu gefährden.

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