Der US-Chiphersteller Intel kämpft verbissen um die technologische Krone – und nun auch vor Gericht. Marktführer TSMC hat Klage eingereicht und wirft einem zu Intel gewechselten Top-Manager den Verrat von Betriebsgeheimnissen vor. Doch statt Panik herrscht an der Börse relative Ruhe. Was stützt den Kurs trotz dieser schweren Vorwürfe?

Schwere Vorwürfe aus Taiwan

Im Zentrum des Konflikts steht Wei-Jen Lo, ein ehemaliger TSMC-Manager, der nun als Führungskraft bei Intel tätig ist. Die Taiwanesen vermuten eine „hohe Wahrscheinlichkeit“, dass vertrauliche Informationen über modernste Fertigungstechnologien – insbesondere im Bereich der Sub-2-Nanometer-Prozesse – unerlaubt weitergegeben wurden.

Intel-CEO Lip-Bu Tan reagierte umgehend. In einem internen Memo wies er die Anschuldigungen energisch zurück: Die Vorwürfe entbehrten jeder Grundlage, und Lo genieße weiterhin die volle Rückendeckung des Konzerns. Dennoch wirft der Rechtsstreit Fragen auf, ob Intel seinen technologischen Aufholjagd aus eigener Kraft oder mit unerlaubter Hilfe vorantreibt.

Regierung greift massiv ein

Dass die Intel-Aktie heute stabil bei 31,92 Euro notiert und sich damit gegen den negativen Nachrichtenfluss stemmt, dürfte vor allem einem mächtigen Verbündeten geschuldet sein. Die Trump-Regierung hat sich über das Handelsministerium für rund 8,9 Milliarden Dollar direkt an Intel beteiligt.

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Dieser staatliche Anteil von 9,9 Prozent ist Teil einer breiteren Strategie zur Sicherung strategischer Industrien. Für Investoren ist dies ein klares Signal: Die US-Regierung betrachtet Intel als systemrelevant und scheint bereit, den Konzern im globalen Wettbewerb massiv zu stützen. Ohne diesen politischen "Put" wäre die Reaktion auf die TSMC-Klage vermutlich deutlich heftiger ausgefallen.

Kampf um Talente und Profitabilität

Der juristische Streit ist nur die Spitze des Eisbergs. Hinter den Kulissen tobt ein aggressiver Wettbewerb um die besten Köpfe, besonders am Standort Arizona, wo beide Unternehmen riesige Fabriken hochziehen.

Die Situation spitzt sich weiter zu:
* Intel wirbt Berichten zufolge TSMC-Ingenieure in Arizona mit Gehaltsaufschlägen von 20 bis 30 Prozent ab.
* TSMC strebt eine einstweilige Verfügung an, um Los Tätigkeit bei Intel einzuschränken.
* Das taiwanesische Wirtschaftsministerium prüft mögliche Risiken für die eigene nationale Sicherheit.

Trotz der staatlichen Rückendeckung bleiben die operativen Herausforderungen immens. Die Foundry-Sparte schreibt weiterhin hohe Verluste, während Intel Milliarden in neue Prozessoren wie "Panther Lake" investiert. Institutionelle Anleger reagieren entsprechend vorsichtig und schichten ihre Positionen um. Der Rechtsstreit wird derzeit eher als lästiges Hindernis denn als existenzielle Bedrohung gesehen – solange der staatliche Schutzschirm hält.

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