Intel bekommt gleich an mehreren Fronten Rückenwind: Die US-Wettbewerbshüter haben den Einstieg von Nvidia endgültig freigegeben, die neue 18A-Fertigung läuft an, und mit einer möglichen Übernahme im KI-Bereich stellt sich der Konzern strategisch breiter auf. Gleichzeitig bleibt die politische Großwetterlage ein Unsicherheitsfaktor. Wie verändert dieses Paket aus Regulierung, Technologie und Geopolitik die Ausgangslage für die Aktie?

Nvidia-Deal: Der Knoten ist geplatzt

Der wichtigste Impuls kommt von der US-Wettbewerbsbehörde FTC. Sie hat am Freitag Nvidia die geplante Investition von 5 Milliarden US‑Dollar in Intel offiziell durchgewunken. Nvidia erwirbt damit rund 4–5 % der Anteile und zahlt pro Aktie 23,28 US‑Dollar.

Mit dieser Freigabe verschwindet ein zentrales Fragezeichen über der Kooperation beider Chipkonzerne. Die Partnerschaft zielt auf eine engere Zusammenarbeit bei Rechenzentrums- und PC-Chips. Geplant ist unter anderem:

  • Integration von Nvidias NVLink‑Technologie in Intels Xeon‑Prozessoren
  • Gemeinsame Entwicklung von Lösungen für Datenzentren und PCs
  • Potenzielle Nutzung von Intels Foundry-Angebot auf dem 18A‑Node durch Nvidia

Aus Marktsicht ist damit klar: Die regulatorische Hürde ist genommen, der Weg für eine tiefere technische Verzahnung ist frei. Das hat der Aktie zum Wochenschluss leichten Auftrieb gegeben; auf Sicht von zwölf Monaten liegt sie mit einem Plus von rund 70 % deutlich im positiven Terrain, auch wenn der Abstand zum 52‑Wochen‑Hoch weiterhin spürbar bleibt.

18A: Technologischer Meilenstein mit Haken

Parallel zu den Finanz- und Regulierungsthemen meldet Intel einen operativen Fortschritt: In Fab52 im US-Bundesstaat Arizona hat die Volumenproduktion des neuen 18A‑Fertigungsverfahrens offiziell begonnen. Das erste große Produkt auf dieser Technologie ist der PC‑Prozessor Core Ultra 3 („Panther Lake“), dessen Marktstart für Januar 2026 vorgesehen ist.

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Damit liefert Intel einen Beleg, dass die hochambitionierte Fertigungs-Roadmap nicht nur auf Folien existiert, sondern in reale Produktion übergeht. Allerdings ist die Story nicht frei von Stolpersteinen:

  • Berichte sprechen von Defekten und Problemen bei den Ausbeuten (Yield) der 18A‑Linien.
  • Der Großteil der aktuellen 18A‑Kapazität fließt in interne Produkte; externe Großkunden für den Node sind bislang nicht gewonnen.

Das unterstreicht den Spagat: Technologisch will Intel zur Spitzengruppe aufschließen, wirtschaftlich zählen aber am Ende stabile Yields und zahlende Foundry‑Kunden. Solange die Auslastung vor allem intern erfolgt, bleibt das Foundry‑Narrativ unvollständig.

KI-Zukauf und politischer Gegenwind

Strategisch setzt Intel parallel auf Zukäufe. Laut Berichten liegt eine unverbindliche Absichtserklärung (Letter of Intent) zur Übernahme des KI‑Chip‑Startups SambaNova vor. Eine solche Transaktion würde die Position im Wachstumsfeld künstliche Intelligenz stärken und den Druck auf Wettbewerber wie AMD erhöhen, im Datacenter‑Geschäft mitzuhalten.

Auf der Risikoseite steht jedoch die Politik. US‑Republikaner nehmen Intels Lieferkette stärker ins Visier. Konkret geht es um Tests von Fertigungsequipment des Unternehmens ACM Research, das über Tochterfirmen in China verfügt und mit Sanktionen konfrontiert ist. Diese Kritik fällt in eine Phase, in der Intel seine Fertigung massiv ausbauen und das Foundry‑Geschäft global etablieren will.

Für Investoren bedeutet das: Neben technologischen und finanziellen Fragen rücken auch geopolitische Linien in den Vordergrund. Politische Einwände gegen bestimmte Zulieferer oder Tools könnten den Ausbau von Kapazitäten verzögern oder verteuern.

Marktposition und Ausblick

Trotz der jüngsten Impulse notiert die Aktie noch klar unter ihrem 52‑Wochen‑Hoch; zugleich zeigt die Entwicklung seit Jahresbeginn mit einem Anstieg von knapp 60 % eine deutliche Erholung. Der aktuelle Kurs liegt weiterhin spürbar über dem langfristigen 200‑Tage‑Durchschnitt, was die anhaltende Trendverbesserung widerspiegelt.

In den kommenden Wochen rücken vor allem zwei Punkte in den Fokus: Zum einen der geplante Start der Panther‑Lake‑Prozessoren im Januar 2026 als erster großer 18A‑Test am Markt, zum anderen die Frage, ob Intel nennenswerte externe Kunden für das Foundry‑Geschäft auf der neuen Technologieebene präsentieren kann. Wie sich Kooperation mit Nvidia, potenzielle SambaNova‑Übernahme und politische Diskussionen zusammen auswirken, dürfte entscheidend dafür sein, ob die Aktie ihre Aufholbewegung im Jahr 2026 fortsetzen kann.

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