Intel Aktie: Milliarden-Deal mit Beigeschmack
Intel steht vor einer wegweisenden Übernahme im KI-Geschäft – doch die geplante Akquisition von SambaNova Systems wirft heikle Fragen auf. CEO Lip-Bu Tan ist gleichzeitig Chef des Übernahmeziels. Während Intel versucht, den Rückstand auf Nvidia aufzuholen, wächst intern die Kritik an möglichen Interessenkonflikten.
SambaNova-Deal: Intel zahlt für KI-Expertise
Intel hat eine unverbindliche Absichtserklärung zur Übernahme von SambaNova Systems unterzeichnet. Das 2017 gegründete Start-up aus dem Silicon Valley entwickelt spezialisierte KI-Chips für sogenannte Inference-Prozesse – jenen Bereich, in dem Sprachmodelle Vorhersagen aus riesigen Datenmengen generieren.
SambaNova hatte bis Anfang 2025 insgesamt 1,14 Milliarden Dollar eingesammelt, darunter eine 676-Millionen-Finanzierungsrunde unter Führung von SoftBanks Vision Fund 2 im Jahr 2021. Damals wurde das Unternehmen mit 5 Milliarden Dollar bewertet. Seitdem ist der Wert offenbar gesunken: BlackRock reduzierte den Wert seiner SambaNova-Anteile im vergangenen Jahr um 17 Prozent.
Interessenkonflikte sorgen für Unmut
Das eigentliche Problem: Intel-CEO Lip-Bu Tan ist zugleich Executive Chairman bei SambaNova. Auch Intels Investmentarm Intel Capital hält Anteile am Start-up. Zusätzliche Brisanz: SoftBank, Großinvestor bei SambaNova, stieg Anfang 2025 selbst bei Intel ein.
Laut Berichten von New York Times und Reuters haben vier ehemalige Intel-Mitarbeiter Tans Doppelrolle als einen Grund für ihren Abgang genannt. Die Konstellation stößt in der Halbleiterbranche und innerhalb Intels auf Kritik.
Intels Verwaltungsrat verteidigt die Situation. Man habe Tans Investitionen sorgfältig geprüft und stelle sicher, dass er sich an "strenge und kompromisslose Governance-Richtlinien" halte. Das Netzwerk des CEO sei wichtig, um die "nächste Innovationswelle der Branche" zu nutzen.
EU-Kartellstrafe um 140 Millionen Euro reduziert
Parallel erhielt Intel eine positive Nachricht aus Luxemburg: Das EU-Gericht senkte eine Kartellstrafe von 376 Millionen auf 237 Millionen Euro. Die Kommission hatte Intel 2023 bestraft, weil der Konzern zwischen November 2002 und Dezember 2006 Zahlungen an HP, Acer und Lenovo geleistet hatte, um den Einsatz von AMD-Produkten zu verzögern.
Die Richter begründeten die Reduzierung mit der begrenzten Zahl betroffener Computer und einer zwölfmonatigen Unterbrechung der wettbewerbswidrigen Praktiken. Sowohl Intel als auch die EU-Kommission können gegen das Urteil Berufung einlegen.
Ausblick: Turnaround unter Beobachtung
Die Intel-Aktie hat seit Tans Amtsantritt im März 2025 rund 100 Prozent zugelegt. Im dritten Quartal steigerte Intel den Umsatz um 3 Prozent auf 13,7 Milliarden Dollar. Für das vierte Quartal erwartet der Konzern Erlöse zwischen 12,8 und 13,8 Milliarden Dollar.
Ob die SambaNova-Übernahme zustande kommt, hängt von Regulierungsbehörden, Due Diligence und der Lösung der Interessenkonflikte ab. Der Prozess dürfte Wochen oder Monate dauern. Die Quartalszahlen für das vierte Quartal werden Ende Januar 2026 erwartet und dürften zeigen, wie weit Intels KI-Strategie bereits greift.
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