Intel setzt viel auf den Ausbau seines Foundry-Geschäfts – nun sorgt ausgerechnet Partner Nvidia für Irritationen. Berichte über einen Teststopp beim wichtigen 18A-Prozess treffen den Konzern an einer empfindlichen Stelle. Im Raum steht die Frage, ob es sich um ein technisches Zwischenproblem oder ein Warnsignal für die ehrgeizige Fertigungsstrategie handelt.

Nvidia stoppt 18A-Tests

Laut aktuellen Berichten hat Nvidia die Tests von Intels fortschrittlichem 18A-Herstellungsprozess vorerst gestoppt. Zuvor hatte der Grafikchip-Spezialist geprüft, ob sich die Technologie für eigene Hochleistungs-Chips eignet.

Intel verweist zwar darauf, dass die 18A-Technologien „gut vorankommen“. An der Börse wird der Teststopp jedoch klar negativ gelesen: Viele Marktteilnehmer sehen darin ein Signal, dass Intels Foundry-Fähigkeiten für anspruchsvolle Kunden wie Nvidia noch nicht in dem erhofften Reifegrad angekommen sind.

Die Brisanz steigt durch den Kontext: Im September hatten beide Unternehmen eine umfangreiche Zusammenarbeit angekündigt, inklusive einer geplanten Nvidia-Investition von 5 Milliarden US-Dollar in Intel-Aktien. Dass Nvidia nun die technischen Tests auf Eis legt, wirft unmittelbar Fragen nach dem tatsächlichen Fortschritt dieser Partnerschaft und nach der Wettbewerbsfähigkeit von Intels 18A-Knoten gegenüber TSMC auf.

Reaktion am Markt und Einordnung

Die Meldung löste unmittelbar Verkaufsdruck aus: Die Intel-Aktie gab im vorbörslichen Handel um rund 2,7 bis 3,6 Prozent nach. Aktuell liegt der Kurs bei 30,83 Euro und damit spürbar unter dem 52‑Wochen-Hoch von 37,52 Euro, obwohl die Aktie auf Sicht von zwölf Monaten immer noch deutlich im Plus liegt.

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Die Kursreaktion spiegelt die Nervosität wider, wie zentral der Foundry-Ausbau für die Erholung des Konzerns eingeschätzt wird. Anleger hatten den Turnaround in den vergangenen Monaten bereits eingepreist; ein möglicher Dämpfer beim Vorzeige-Prozessknoten 18A trifft deshalb direkt den Kern der Erzählung, auf der der jüngste Kursanstieg beruht.

Wesentliche Punkte im Überblick:

  • Auslöser: Nvidia stoppt Tests des 18A-Fertigungsprozesses
  • Marktsicht: Signal von Unsicherheit über die technische Reife von Intels Foundry-Angebot
  • Unternehmensposition: Intel betont, der Technologie-Fahrplan liege im Plan
  • Strategischer Kontext: 18A als Schlüsselfaktor der IDM‑2.0-Strategie und des Foundry-Turnarounds

Strategische Bedeutung von 18A

Der 18A-Prozess ist das Herzstück von Intels „IDM 2.0“-Ansatz. Mit diesem Technologieknoten will der Konzern die Prozessführerschaft zurückerobern und sich als Auftragsfertiger für Top-Kunden wie Nvidia und Broadcom etablieren. Jede Meldung, dass ein solcher Referenzkunde Tests abbricht oder pausiert, wirft daher unmittelbar einen Schatten auf diese Ambitionen.

Die Situation ist zusätzlich politisch aufgeladen. Die US-Regierung hat kürzlich ein Paket geschnürt, das auch eine Beteiligung von rund 10 Prozent an Intel umfasst, um die heimische Chipproduktion zu stärken. Dieses Modell setzt jedoch voraus, dass Intel ausreichend externe Kunden für seine fortgeschrittenen Nodes gewinnt. Sollten technische Vorbehalte bei Großkunden dafür sorgen, dass Aufträge verschoben oder verkleinert werden, könnte sich der Zeitpunkt, zu dem das Foundry-Geschäft nennenswerte Erträge liefert, nach hinten verschieben.

Ausblick: Klärung mit Nvidia entscheidend

Kurzfristig richtet sich der Blick darauf, ob Intel die im Test identifizierten technischen Punkte adressieren und Nvidia wieder für weitere 18A-Schritte gewinnen kann. Das Management hält an der Aussage fest, dass der Fertigungsfahrplan im Plan liegt, doch der Markt macht deutlich, wie hoch die Erwartungen an den 18A-Rollout sind.

Für die kommenden Monate wird entscheidend sein, ob Intel konkrete Fortschritte im Foundry-Bereich belegen kann – etwa durch bestätigte Produktionsaufträge oder ein Wiederaufleben der Nvidia-Zusammenarbeit. Davon hängt ab, ob der Foundry-Ausbau wie geplant zu einem tragenden Umsatzpfeiler wird oder ob sich die Ertragswirkung dieses strategischen Projekts spürbar verzögert.

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